Insgesamt kann ich das PJ in Krefeld (mittlerweile HELIOS Klinikum) durchaus empfehlen. Ich habe das gesamte PJ dort absolviert, mit dem Wahlfach Pädiatrie. Die Assistenzärzte in der Pädiatrie haben sich Zeit genommen, waren nett und freundlich und ich hatte nie das Gefühl als Konkurrenz gesehen zu werden (so wie in älteren Bewertungen geschrieben wurde). Bei interessanten Untersuchungen/Befunden wurde mir Bescheid gesagt. Wenn man vom PJ erwartet viel invasiv tätig zu sein, sollte man sich vielleicht ein anderes Wahlfach wählen. Für mich war von vorherein klar, dass Anamnese und körperliche Untersuchung in der Pädiatrie im Vordergrund stehen. In den anderen beiden Tertialen konnte ich dann Wunden nähen, Aszites punktieren, ZVK legen, arterielle Zugänge legen, Portnadeln legen...
Es gibt einige Unterrichtsangebote. Das Bedside Teaching findet ein- bis zweimal die Woche statt, in der Inneren Medizin, Pädiatrie, Chirurgie und andere Fächer (meist die Wahlfächer der aktuellen PJler, z.B. Neurologie, Dermatologie, Gyn....) Patienten werden von PJlern vorbereitet mit Anamnese und Untersuchung und anschließend vor der Gruppe und dem Arzt vorgestellt. Anschließend erfolgt die Fallbesprechung. Zusätzlich gibt es einen EKG-Kurs. Fakultativ gibt es einige Unterrichtsoptionen, die man je nach Bedarf mit den anderen PJlern und den zuständigen Ärzten abstimmen kann.
Was mir gefehlt hat, war ein Raum nur für PJler, wo man sich zurückziehen konnte, z.B. um etwas nachzulesen (im Artzimmer hat man selten Ruhe dafür), die Teachings vorzubereiten oder andere PJler treffen. Uns wurde gesagt, dass für einen PJ-Raum mit PC-Nutzung gekämpft wird. Ich hoffe für die nachfolgenden PJler, dass dies noch umgesetzt werden kann!