Sehr lehrreiches Chirurgie-Tertial im Herzen Graubündens! Thusis ist ein kleiner, aber feiner Ort, direkt an der Viamala gelegen, in dem man alles findet, was man zum täglichen Leben benötigt. Bsonders erwähnenswert, die ALDI und LIDL-Filiale, direkt vor der Haustür. DIe Lebenshaltungskosten sind somit erfreulich moderat. Ich bin mit einem dicken Plus auf dem Konto nach Hause zurückgekehrt, obwohl ich - wer würde das bei dieser Lage nicht ebenso handhaben - exzessiv dem Wintersport gefrönt habe. Hier sind wir auch gleich beim einzigen kleinen Kritikpunkt: Die Arbeistzeiten sind nicht wirklich mit denen an deutschen Kliniken zu vergleichen. Man kommt schon so auf seinen 10+ Stunden/ Tag - lange MIttagspause (2 hrs) inklusive. Aber i.d.R. ist man nach 19.00 Uhr draußen. Was man allerdings in diesen Stunden im Spital lernt, ist eine Menge, ganz ehrlich. Beide chirurgischen Chefs sind ausgesprochen nett und sympathisch und noch wirkliche Generalisten. Man macht morgens eine Appendektomie oder Cholezystektomie, mittags Varizenstripping und nachmittags versorgt man dann die ganzen verunfallten Skifahrer/ Snowboarder, die das ganze Spektrum der Ortho/Unfallch. darbieten. Man ist in der Regel 1./2. Assistenz und darf auch regelmäßig selbst etwas machen. Allerdings muss man oftmals den Assistenten der Vortritt lassen - UHUs haben hier manchmal das Nachsehen. In der Ambulanz werden nach der Mittagspause i.d.R. Verlaufskontrollen durchgeführt. Man stellt dabei eigenständig Patienten vor, kümmert sich um den weiteren Verlauf etc. ... Der Besprechung um 16:00 folgt dann immer noch die allabendliche Röntgenbesprechung, bevor es zurück an den Schreibtisch, zu den Briefen geht. Bei ambulaten Notfällen darf man meist selbst tätig werden.
Zusätzlich hat man regelmäßig Dienste - NEF und OP-Bereitschaft für 24 Stunden, parallel zur normalen Arbeit. In der Regel 1-2 x/ Woche und 1 WE/ Monat. Dies hängt jedoch damit zusammen, wie die Besetzung sich gestalltet. Prinzipiell gilt, dass man mit allen reden kann und WIRKLICH NICHT immer alles mitfahren muss, wenn man nicht möchte. Eine Kompensation findet nach den Diensten allerdings nicht statt.
Studientage gibt es sozusagen auch nicht regelmäßig, jedoch ist jedermann offen für Urlaubsplanungen/ lange WEs und spontan mal einen freien Tag.
Die Stimmung im Spital ist ausgezeichnet! Hier fällt mir nichts Negatives ein. Die Bezahlung ebenfalls. Wie sich das jetzt, mit der neuen Approb. gestaltet, war damals noch offen.
Die Unterkünfte sind 150m vom Spital entfernt. Es gibt unterschiedlich große Zimmer (Spital hat zwei Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus), mit allem Notwendigen ausgestattet. WLAN for free und zudem sehr schnell! Der Fitnessraum im Spital darf ebenfalls kostenlos genutzt werden.
Ich kann das Spital Thusis nur empfehlen und würde dort jederzeit wieder gerne hingehen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Zu meiner Zeit, war die Mischung aus Assis und UHUs sehr gut und produktiv, so dass es sehr viel Spass gemacht hat. ALLE deutschen PJler haben im Anschluss eine STELLE im Spital angeboten bekommen!!!!
Bewerbung
Initiativbewerbung
Sind alle relativ flexibel/ spontan, dort