Tolles Wahltertial!
Ich habe mich aus speziellem Interesse für die Dermatologie entschieden, habe aber persönlich das Ziel "Innere". Das Team der Dermatologie im Klinikum Rosenhöhe ist super nett und engagiert. Man kann nach kurzer Einarbeitungszeit viel selbständig machen (Patienten betreuen von Anfang bis Ende, Hautproben gewinnen, im OP assistieren…).
Die Dermatologie ist auf zwei Stationen und eine Ambulanz aufgeteilt.
Als PJler war ich ca. die Hälfte der Zeit auf Station A2 (konservative Dermatologie), sprich Patienten mit Psoriasis, Atopischem Ekzem, Chronischem Pruritus i.S. Prurigo simplex subacuta, Bullösem Pemphigoid, Stauungsdermatitiden, venöse Ulzera, kutane Lymphome uvm. sowie die andere Hälfte auf Station B3 (chirurgische Kurzlieger).
Auf B3 werden von montags bis mittwochs am Tag ca. 6 Patienten aufgenommen, die direkt am Nachmittag in Lokalanästhesie operiert werden - vorrangig Basaliome, Spinaliome, Keratoakanthome oder Deckungen nach größeren Exzisionen. Hier werden aber auch nicht-chirurgisch Urticaria-Patienten durchuntersucht.
Donnerstags stellen sich präoperative Patienten dort zur OP in Vollnarkose (stets montags) vor, z.B. Condylome, Acne inversa etc.
Insgesamt bekommt man ein breites Spektrum der Dermatologie zu sehen, fast täglich finden Mittagsvisiten statt, in denen komplizierte Fälle in großer Runde angeschaut und besprochen werden.
Ich habe für mich persönlich die Standard-Therapien der grundlegenden dermatologischen Erkrankungen gut verinnerlichen können. In der Dermatologie wird man jedoch jeden Tag aufs neue von Diagnosen überrascht, die man zuvor noch nie gehört hat (aber ich glaube, so geht es nicht nur dem PJler sondern gelegentlich auch dem Assistenten ;) ). Besonders gut haben mir auch die Fortbildungen (ich war der einzige PJler in der Rosenhöhe) mit Frau Dr. G., der leitenden Oberärztin, gefallen. Alle 2 Wochen hatte ich "persönlichen Unterricht" über die gängigen dermatologischen Erkrankungen, gelegentlich in einer Art Vortrag, gemütlichem Prüfungsgespräch o.ä. Frau Dr. G. hatte stets aktuelle Infomaterialen dabei, mit denen man den Stoff dann zuhause nochmal durcharbeiten und verinnerlichen konnte. Hervorragender Unterricht!
Insgesamt hätte ich eine Reihe an angebotenen PJ-Veranstaltungen (viele in Bielefeld Mitte - ca. 30 min Straßenbahnfahrt) besuchen können. Da das Wahltertial aber mein letztes Tertial war, habe ich diese Möglichkeit nicht angenommen sondern eher im Stationsalltag mitgearbeitet und so mehr dermatologisches Wissen sammeln können.
Mir hat das Tertial sehr viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt!!
Einziger Wermutstropfen in Bielefeld ist die vorbekannt schlechte Organisation durch eine "25-Stunden-im-Monat" Kraft in Bielefeld Mitte. Kaum erreichbar, wenig hilfreich und teilweise übertrieben penibel...
Ich persönlich hatte ebenfalls Pech mit der Unterkunft (in Bielefeld Mitte, also jeden Tag Straßenbahnfahrt bis nach Brackwede), sodass ich bei relativer Wohnortnähe schließlich gependelt bin - ich habe aber auch ordentliche Wohnheimzimmer in dem insgesamt etwas veralteten Wohnheim gesehen! Wer hier auf das Zimmer angewiesen ist, dem drücke ich die Daumen für ein gutes Zimmer.