Zuallererst muss man wissen, dass das PJ in Australien ein wenig anders gestaltet ist als in Deutschland. Man ist viel unselbstständiger und ist eher als "Zuschauer" denn Arbeitskraft im Krankenhaus. Das Teaching ist in Australien deutlich besser ausgeprägt als in Deutschland, dafür lernt man im Praktischen weniger.
Ein normaler Tag sieht ungefähr so aus: Beginn zwischen 8 und 9 Uhr, da sind die Australier sehr, sehr entspannt. Anschließend wird meist die Visite durchgeführt, an 2-3 Tagen pro Woche auch mit den Chef-/Oberärzten. Das dauert auf der Inneren ja immer seine Zeit, deshalb ist man damit bis 11 oder 12 Uhr beschäftigt. Anschließend kann man entweder nach Hause gehen, auf der Station aushelfen (Entlassbriefe schreiben, Blut abnehmen, Braunülen legen, selbstständig Patienten untersuchen und Anamnesen erheben), in die Sprechstunden gehen oder bei Untersuchungen zuschauen bzw. ggf. assistieren (Koloskopien, Knochenmarkpunktionen).
Zweimal pro Woche sind mittags die sog. "Grand Rounds", also Fallbesprechungen etc. mit allem ärztlichen Personal. Ansonsten stehen eben die fachinternen Besprechungen und Fortbildungen an.
Gastro: sehr empfehlenswertes Tertial, da das Team sehr homogen ist und überaus nett.
Hämatologie: durch Dr. F., einen der beiden Chefärzte, durch hervorragendes Teaching das beste meiner Tertiale.
Endokrinologie: man kann immer mit in die Sprechstunde, wobei die Patienten meist das gleiche Krankheitsbild zeigen.
Onkologie: in der Sprechstunde interessant
Zum Nepean Hospital muss man wissen, dass es in Penrith liegt, was wiederum 1h Zugfahrt von Sydney entfernt ist (ein Returnticket nach Sydney kostet umgerechnet ca. 6€).
Allerdings ist das gute, dass man zusammen mit allen anderen internationalen Studenten in einer Unterkunft untergebracht ist, sodass man sehr schnell Anschluss findet und die Abende nie alleine verbringen muss.
Die Ärzte sind auch sehr entspannt hinsichtlich freier Tage: es ist überhaupt kein Problem, ab und zu ein langes Wochenende einzubauen.
Die Unterkunft ist in Ordnung, man wohnt zu dritt in WGs, es gibt alles (Küche, Bad, Waschmaschine), Internet gibt es jedoch nur auf dem Krankenhausareal (200m von der Unterkunft entfernt).
Bewerbung
Recht früh, geht aber auch kurzfristig und ist ganz einfach: eine Mail mit dem gewünschten Tertial (Innere, Chirurgie oder anderes) und die Tertialdaten an [email protected] schicken, sie ist überaus hilfsbereit und leitet einen durch den Bewerbungsprozess.