Die Röntgen- und Strahlenklinik in Osnabrück genießt unter Studierenden und PJlern einen sehr guten Ruf. Auch ich habe mich davon leiten lassen und muss sagen, dass ich diese Entscheidung in keinem Moment bereut habe- im Gegenteil: ich bin stets gerne ins Klinikum gegangen.
Die weitere Bewertung werde ich nach Unterpunkten gegliedert vornehmen:
Der erste Kontakt mit dem Klinikum:
Nachdem ich mein Tertial gewählt hatte, schrieb ich eine Email an die Personalabteilung des Klinikums, um meine Unterkunft zu organisieren, da ich in der "PJ- WG" wohnen wollte. Ich bekam eine schnelle Antwort und schon hatte ich ein Zimmer in der WG und eine Telefonnummer für die Schlüsselübergabe.
Die Unterkunft:
Es besteht die Möglichkeit, in einer eigens für die PJler der Hauses eingerichteten WG zu wohnen. Diese befindet sich nicht direkt am Finkenhügel (Hauptstandort des Klinikums) sondern am Natruper Holz, einem weiteren Teil des Klinikums, welcher mit dem Fahrrad ca. 10min entfernt liegt. Der Weg führt durch einen Wald- es gibt definitiv unschönere Wege zur Arbeit zu fahren. Man kann aber auch durch eine Siedlung fahren.
Die WG selbst ist für 4Bewohner vorgesehen und vollständig eingerichtet. Jedes Zimmer hat einen Fernseher, einen Schreibtisch, Kleiderschrank und ein Bett. W- Lan gibt es auch (Zugang von der IT holen). In der Küche kann man zusammensitzen. Wer gerne Joggen geht, kann dies wunderbar um einen nahegelegenen Baggersee oder direkt im Wald tun. Supermärkte sind ca. 10min mit dem Rad entfernt. In die Innenstadt ist's ein bisschen weiter. Man kann aber auch den Bus nehmen. Während meiner Zeit war ich leider der einzige Bewohner- das ist allerdings eine absolute Ausnahme gewesen und unter anderem der Umstrukturierung des PJs geschuldet.
Gelegentlich bin ich auch von Münster aus mit Bus und Bahn gependelt. Das ist auch kein Problem, nimmt jedoch jeden morgen eine gewisse Zeit in Anspruch( ca. 60min von Hbf MS zum Klinikum).
Der erste Tag:
Empfangen wurden wir von der PJ- Sprecherin, einer PJ- Studentin aus dem höheren Semester, welche das Haus bereits kannte. Diese stellte uns allen wichtigen Leuten vor, besorgte mit uns Arbeitskleidung und zeigte uns das Haus. Eine richtig gute Idee, da man direkt erfahren hat, wie die Abläufe für PJler in dem Haus sind. Nach dem Frühstück wurden wir dann in die Abteilungen gebracht.
Professor Tombach war vom ersten Moment an sehr offen, hilfsbereit (versuchte sogar, mir noch eine Mitbewohnerin zu besorgen...) und interessiert. Er hat direkt gesagt, dass ich mich zunächst einmal in der Abteilung einfinden soll und mir dann Gedanken machen kann, wie ich meine Zeit dort aufteilen möchte. Dann hat er mich bei allen Ärzten/ MTRAs vorgestellt. Auch hier waren eigentlich alle direkt interessiert und freundlich.
Meine Aufgaben:
Nach der ersten Woche in der ich mir alles einmal angeschaut habe, haben wir uns dann nochmal zusammen gesetzt und ich habe Prof. Tombach meinen Plan gegeben. Genau kann ich den jetzt nicht mehr reproduzieren, aber den Großteil der Zeit habe ich im konventionellen Röntgen und beim CT verbracht. MRT, Intervention, Nuklearmedizin und eine Hospitation in der angegliederten Strahlentherapie waren die weiteren Stationen.
Meine Aufgaben waren nach kurzer Einarbeitung im Grunde genommen die eines Assistenten: Röntgenbilder/ CTs befunden, sich Notizen machen, diese mit dem Oberarzt besprechen, den Befund diktieren.
In meinen Augen gibt es für einen PJler keine effektivere Art und Weise "Radiologie zu lernen". Die Gespräche mit den Oberärzten waren in den aller meisten Fällen lehrreich und motivierend. Teilweise- wenn Zeit war- wurde daraus auch ein ganzes Teaching. Das Diktieren der Befunde war anfangs natürlich ungewohnt, aber irgendwann muss man es ja schließlich lernen und dass dieser Zeitpunkt vor dem Berufsstart liegt ist sicherlich von Vorteil.
Bei kurzen Fragen zwischendurch konnte man auch immer die Assistenten fragen, zu denen ich schnell ein kollegiales- teilweise freundschaftliches- Verhältnis aufbaute.
Es besteht die Möglichkeit, in jede Demo sämtlicher Fachabteilungen zu gehen.
Das Einhalten irgendwelcher Arbeitszeiten wurde nie kontrolliert, aber wie oben erwähnt, macht die Arbeit durchaus Spaß und so besteht auch gar kein all zu großer Drang nach Hause.
Die Abteilungen, welche ich im Verlauf durchlaufen habe, haben zusätzlich das Spektrum erweitert, welches ich erleben konnte. Interventionelle Radiologie sowie auch Strahlentherapie, aber auch die Nuklearmedizin sind extrem spannende Felder. Meinen Schwerpunkt hatte ich jedoch eher in Bereichen gelegt, in denen ich selbständig arbeiten konnte.
Ich könnte hier noch viel mehr schreiben, aber das alles würde nur den zentralen Punkt weiter untermauern:
Wer sich für Radiologie interessiert oder vielleicht überlegt später Radiologe zu werden, ist in der Abteilung von Prof. Tombach absolut richtig. Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können.
Die PJ- Seminare:
Da wir während meiner Zeit am Klinikum nur sehr wenige PJler waren (s.o.), sind viele Seminare ausgefallen. Der Seminarplan an sich ist auch ein wenig unübersichtlich. Besonders gut waren allerdings die radiologischen Seminare sowie auch die UC Seminare bei der Assistenzärztin E.W. .
Das Essen:
Das Essen in der Kantine ist umsonst (sämtliche Mahlzeiten). Es gibt aber nicht immer nur leckere Gerichte ;-)