Nach einer ausführlichen Einweisung mit Kleidung- Schild- und Essenskartenausgabe für alle PJler wurden wir in unsere Bereiche eingeteilt. Wir waren 4 Pjler in der Chirurgie die dank eines Routationsplanes in alle Bereiche der Chirurgie reinschnuppern konnten (Unfall-, Allg-, Gefäß-, Neurochirurgie). Da mein Interesse der Unfallchirurgie gilt, war ich fast ausschließlich auf dieser Station (man hatte also auch noch Tauschmöglichkeiten).
Auf der Station 55 angekommen hatte ich auch gleich das Gefühl willkommen zu sein und gebraucht zu werden. Die Atmosphäre zwischen den Ärzten und Schwestern würde ich ich als sehr gut und kollegial einschätzen.
Der Tag begann immer um 7:15 Uhr mit wirklich wenigen (2-4) Blutabnahmen ;-)
Um 7:30 Uhr gab es eine Röntgen- und OP Besprechung.
Im OP wurde man entweder fest eingeplant (als 1. oder 2. Assistent) oder man konnte auch so zu jeder OP mitgehen. Am Tisch wurde meistens viel erklärt. Konnte man aufgrund der Positiion nicht gut sehen, haben die Oberärzte regelmäßig Pausen eingelegt, um einem den OP Fortschritt im Operationsgebiet zu erörtern. Es wurde von Anfang an darauf Wert gelegt, dass man viel näht - also wenn man nähen will :-) (Kutan, Subkutan, Redons). Sogar die OTAs haben mir dabei den ein oder anderen Trick gezeigt.
Auf Station habe ich regelmäßig und aktiv an den Visiten teilgenommen. Fragen sind dabei jederzeit willkommen gewesen. Nach einer Einarbeitungphase konnte und durfte ich immer mehr Tätigkeiten im ärztlichen Stationsalltag selbständig durchführen. Dazu gehörten natürlich auch Arztbriefe schreiben und Kurvenpflege, was von den Stationsärzten durchaus wertgeschätzt wurde ;-)
Man konnte auch eigene Patienten betreuen, da ich aber sehr oft im OP sein wollte, hatte ich dafür nicht so oft Gelegenheit.
Zum Üben des klinischen Untersuchungsbefundes war es sinnvoll mit ins Aufnahmezentrum zu gehen, wo die elektiven, präoperativen Patienten aufgenommen und untersucht wurden. Hier war zwischendurch auch immer genügend Zeit, Sachverhalte zum Patienten zu besprechen.
Einmal in der Woche fanden die unfallchirurgischen Fortbildungen statt. Leider fielen diese ab und zu aus, weil der Dozent im OP war. Fanden Sie statt, waren sie immer sehr lehrreich und mit Spass am Fach vorgetragen.
Sehr interessant waren auch die 4 Wochen in der unfallchirurgischen Rettungsstelle. Hier konnte man selbstständig Patienten aufnehmen, weitere Diagnostik planen und erste Therapien einleiten und durchführen (Labor bestimmmen, Platzwunden nähen, Verbände anlegen etc.).
Um 15 Uhr ist dann für alle Schlussbesprechung mit den OPs vom Tag und der Planung für den Nächsten. Um 15:45 Uhr ist dann (für den PJler ;-) ) Schluss, Hatte man zu der Zeit noch im OP mitgewirkt, wurde man pünktlich ausgelöst.
Alles in allem war es ein sehr schönes und lehrreiches Tertial in einem sehr angenehmen und aufgeschlossenen Team.
Nochmals Danke für die tolle Zeit!!!