Das Tertial in der Pädiatrie in Passau hat mir ingesamt gut bis sehr gut gefallen. Besonders die Atmospähre im Umgang zwischen den Ärzten und mit dem Pflegepersonal war immer nett. Die Assistenten unternehmen auch in ihrer Freizeit viel miteinander und haben mich gut integriert.
Dadurch, dass ich der einzige PJ-Student war, hatte ich ein sehr abwechslungsreiches Tertial mit der Möglichkeit in alle Abteilungen des Hauses hineinzuschnuppern. Ich konnte in spannende kinderchirurgische OPs mitgehen, Lumbalpunktionen unter Anleitung durchführen, meine eigenen Patienten betreuen, den ambulanten Sprechstunden im Sozialpädiatrischen Zentrum beiwohnen und vieles mehr. Insbesondere die Teilnahme an Wochenend- und Spätdiensten in der Aufnahme waren sehr spannend. Zum Beispiel ist es sehr gut ein Kind aufzunehmen und es dann im gesamten Verlauf des Aufenthalts zu betreuen. Ich durfte ich in der Aufnahmesituation selbständig die Anamnese erheben und die körperliche Untersuchung durchführen, dem betreuenden Assitenzarzt berichten und weiter Diagnostik oder Therapie vorschlagen. Durch die Möglichkeit am PJ-Unterricht des Klinikums Passau teilzunehmen kommt man mit anderen PJler in Kontakt. Der Unterricht ist oft auch sehr gut, insbesondere der EKG-Kurs, der Neurologie-Unterricht und die radiologische Fortbildung. Die Kinderklinik beteiligte sich in meiner Zeit nicht an dieser Fortbildunsreihe, was ich etwas schade fand. Das soll sich aber bald ändern. Durch die Mittagsbesprechung und die dort stattfindenden Vorträge hat man insgesamt genügend Möglichkeiten sich fortzubilden. Auch die Möglichkeit an Perinatalkonferenzen mit den Pädiatern und Gynäkologen teilzunehmen war sehr bereichernd. Was etwas manchmal etwas zu kurz kam, war das Teaching durch die Oberärzte. Hier hängt es wie überall von den Personen ab, wie motiviert sie sind einem etwas beizubringen oder Recherche-Aufgaben zu stellen. Im Stationsalltag ist eher selten Zeit für ausführlichere Falldiskussionen. Medizinisch am spannendsten ist die Rotation in die Intensivstation, bei der man jedoch - verständlicherweise - ein wenig in die Zuschauerrolle verbannt wird. Wenn möglich sollte man darauf achten am Anfang eher auf Stationen eingeteilt zu werden, auf denen sich erfahrenere Assitenten befinden. Unter einem erfahreneren Assistenten darf man einfach deutlich selbständiger arbeiten, als unter einem Berufsanfänger.
Die PJ-Beauftragte kümmerte sich sehr gut um mich und war immer ansprechbar. Angenehm ist auch, dass das PJ mit 400 Euro vergütet wird. Im Wohnheim des Klinikums kommt man leider nicht mehr unter.
Dazu kommt dass Passau im Sommer eine sehr lebenswerte Stadt mit vielen Freizeitmöglichkeiten ist. Insbesondere Rudern und die Teilnahme am Uni-Sport sind zu empfehlen. Die Ilz bietet sich super zum Wandern, Baden, Mountainbiken an. Ich hatte zudem mein Rennrad dabei. Der bayerische Wald ist ganz nah. In der Stadt kann man alles mit dem Fahrrad erreichen. Um die Umgebung zu erkunden wäre ein Auto hilfreich. Der Nachteil im Sommer ist, dass Kinder nunmal eher im Winter krank sind.
Bewerbung
Die Bewerbung ist als Student der TU München ganz einfach bei der Anmeldung für das PJ möglich. Für andere Studenten muss halt im entsprechenden Zeitraum die Mobilität an der Heimatuni beantragt werden.