Mein PJ begann mit meinem Wahltertial in der Radiologie. Ich hatte zuvor nur wenige Berührungspunkte mit der Radiologie, außer im Bereich der Sonografie, ein Grund für dieses Wahltertial.
Am Campus Virchow Klinikum rotiert man als PJler durch unterschiedliche Bereiche. Zum allgemeinen Rotationsplan gehören Thoraxplatz (konventionelles Röntgen des Thorax´), Knochenplatz (konventionelles Röntgen der Knochen vom Kopf bis zum kleinen Zeh) und die Sonografie für jeweils ca. 3 Wochen und CT für ca. 4-5 Wochen. So bleiben 2-3 Wochen für eine Art Wunschrotation übrig. Dafür stehen Magenplatz (Breischluck, Magen-Darm-Passage), Neuroradiologie, MRT oder interventionelles CT bzw. Angiologie zur Auswahl.
Am konventionellen Röntgenthoraxplatz bespricht man mit Frau Dr. Engert jeden Morgen die Thorax- und Abdomenaufnahmen vom Spät- und Nachtdienst des Vortages. Anschließend selbständig verfasste Befunde werden ebenfalls von ihr kontrolliert und besprochen. Am Ende hat man die Möglichkeit den Röntgenbesprechungen der Intensivstation beizuwohnen, für die man zuvor die Throaxbefunde erstellt hat. Allein durch die morgendlichen Besprechungen sieht und befundet man innerhalb weniger Tage sehr viele Thoraces im Stehen und Liegen. Am Knochenplatz sieht man ebenfalls sehr viele Befunde innerhalb sehr kurzer Zeit, leider aber kaum/keine rheumatischen Krankheitsbilder. Wer so wie ich, bisher noch keinen Polytraumaalarm im Schockraum erlebt hat, sollte sich das an diesem Platz nicht entgehen lassen, auch wenn man selbst nichts beitragen kann und eher darauf achten sollte nicht im Weg zu stehen. Im CT hilft man den Ärzten beim Aufklären und Flexülenlegen, nebenbei versucht man selbst einige Befunde zu schreiben. Da das CT im Vergleich zu den konventionellen Aufnahmen sehr komplex ist, sollte man die kurze Zeit nutzen um die normale Anatomie im CT kennenzulernen, um Pathologien erkennen und beschreiben zu lernen. Hier sollte man sich mit den Ärzten absprechen, sodass man sich die Aufklärungen und Flexülen untereinander aufteilt. Die Besprechungen waren hier leider manchmal etwas kürzer, da innerhalb realtiv kurzer Zeit viele Befunde (auch die der Assistenzärzte) besprochen werden mussten. Im Ultraschall, einer der schönsten Plätze für mich, kann man neben der B-Mode-Sonografie auch den Umgang mit dem Doppler an Transplantatnieren oder –Lebern erlernen. Man schallt die Patienten zunächst vor um dann zusammen mit einem Arzt die erstellten Bilder zu besprechen und nachzuschallen. Am schwierigsten ist zu Anfang sicherlich der Umgang mit den vier unterschiedlichen Geräten. Dabei hilft es, während des Nachschallens nicht nur die Schallkopfführung, sondern auch die Gerätebedienung des Arztes im Blick zu behalten bzw. zu erfragen. Sehr zu empfehlen ist auch die Neuroradiologie. Da sich PJler und Famulanten eher selten dorthin verirren, erhält man eine sehr intensive Betreuung. Beispielsweise wurde ich extra zu den Interventionen gerufen (u.a. Myelografie und Angiografie der cranialen Gefäße). Außerdem sieht man MRTs der Wirbelsäule und des Kopfes sowie cCTs. Bei Interesse kann man cCTs selbst befunden, mit dem Assistenzarzt besprechen und anschließend dem Oberarzt präsentieren.
Ich kann das PJ in der Radiologie am Campus Virchow Klinikum sehr empfehlen. Man arbeitet sehr selbstbestimmt und hatte damit einen direkten Einfluss darauf, wieviel man sehen und machen möchte. Natürlich hängt die Arbeit immer auch davon ab, mit wem man zusammen arbeitet, wir PJler wurden aber sehr freundlich aufgenommen und fühlten uns gut integriert. Es ist noch hervorzuheben, dass wir hier wirklich nur zusätzlich und vor allem zum Lernen da sind und nicht um Hilfsarbeiten zu verrichten. Vielen Dank.
PS: Fast jeden Freitag gibt es Unterricht durch Herrn Prof. Oestmann als Vorbereitung auf die mündliche Prüfung. Jeden Tag findet eine Mittagsbesprechung statt, dabei dient diese Mittagsbesprechung dienstag als Weiterbildung für die Assistenzärte. Dienstag ist also besonders lohnenswert, an den anderen Tagen wird häufig "Spezielleres" vorgestellt.