PJ-Tertial Unfallchirurgie in Diakonissenanstalt zu Flensburg (5/2014 bis 7/2014)

Station(en)
Ãœberall
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Achtung! Das Chirurgietertial in Flensburg ist zweigeteilt: 8 Wochen Unfallchirurgie in der Diako und 8 Wochen Allgemeinchirurgie im Franziskushopital. Ich habe beide Krankenhäuser hier separat bewertet, also bitte unbedingt auch die Bewertung des jeweils anderen Krankenhauses anschauen!
Unterkunft (gilt für beide Abschnitte des Tertials): Die Unterkunft wird kostenlos gestellt. Ich habe in einer PJler-5er-WG im Haus Pniel gewohnt. Saubere Zimmer mit Bett, Tisch und Schrank, 2 Badezimmer, große, gut ausgestattete Küche. Und das direkt auf dem Diakogelände (das Franzikushospital ist auch nur 5 Gehminuten entfernt). Optimal. Auf Fernseher und Internet muss man leider verzichten. Aber ich denke das kann man verkraften. Alternativ wird man in anderen WGs oder Einzelzimmern untergebracht. Es befinden sich aber alle in unmittelbarer Umgebung der Kliniken und alle, die ich gesehen habe, haben einen sehr guten Eindruck gemacht!
Verpflegung: Man bekommt für jeden Tag eine Essensmarke. Die reicht für ein Hauptgericht plus Nachtisch. Wasser und Milch gibts gratis dazu soviel man will. Da man die Marken auch fürs Wochenende bekommt, hat man eigentlich immer genug und kann sie auch gerne mal für ein zusätzliches Frühstück oder Süßigkeiten ausgeben. Das Essen selbst ist in Ordnung. Krankenhauskantine halt. Es schmeckt und man wird satt.
Studientag und PJ-Unterricht: Jeden Donnerstag ist Studientag. D.h. vormittags muss man nicht in die Klinik, von 13 bis 17 Uhr ist Unterricht. Kommt man Donnerstag vormittags dennoch, bekommt man dafür evtl einen Dienst aufgeschrieben und bekommt dafür einen halben (oder auch ganzen) Tag frei. Ob das geht, muss man aber mit seiner Abteilung oder Station absprechen. Der Unterricht besteht immer aus 4 Themen: Radiologie, Innere und Chirurgie sind immer dabei, sowie ein weiteres Fach, das jedes mal wechselt (Anästhesie, Uro, Gyn, …). Leider ist der Unterricht recht häufig ausgefallen. Wenn er stattfand, war er natürlich sehr dozentenabhängig. Es gab also gute und weniger gute Unterrichte.
Team und Betreuung: Super nett. Vom Assistenzarzt bis zum Chef, alle sind bemüht, einem was beizubringen und lassen einen viel machen. Es gibt PJ-Beauftragte, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. So hat man immer einen Ansprechpartner, wenn man mal organisatorisch nicht weiter weiß. Auch mit dem Pflegepersonal sind wir alle super klargekommen.
Einsatzbereiche: Im Grunde wo man will. Man spricht sich einfach mit den anderen Studenten ab, wer wann wohin will. Ich war zum Beispiel sehr oft in der Notaufnahme, andere PJler mehr im OP oder auf Station. Man kann auch in andere Bereiche reinschnuppern, z.B. Neurochirurgie oder Handchirurgie. In der Notaufnahme bekommt man seine eigenen Patienten. Man untersucht sie, überlegt sich Verdachtsdiagnosen, ordnet Diagnostik an. Von Knieschmerzen seit 16 Wochen, über das Nähen von Kopfplatzwunden bis hin zum Polytrauma bekommt man alles zu Gesicht. Sehr empfehlenswert! Im OP darf man auch viel machen: Nähen, 1. Assistenz z.B. bei Hüft-TEPs oder auch mal selbst einen Gammanagel in einen Femur kloppen. Natürlich muss man auch mal Haken halten, aber das ist eher die Ausnahme. Auf Station gibt’s die übliche Stationsarbeit: Verbandswechsel, Untersuchungen anordnen, Briefe schreiben, Rehaanträge ausfüllen. Alles in entspannter Atmosphäre mit nem Kaffee in der Hand.
Dienste: Für einen geleisteten Dienst bekommt man einen anderen Tag frei. Den darf man sich aussuchen. Während der Dienste ist man im Wesentlichen in der Notaufnahme, legt aber auch Braunülen auf den Stationen oder geht mit in den OP. Und isst Pizza mit den diensthabenden Ärzten. Man muss auch nicht die ganze Nacht dableiben. Gerade wenn gegen Abend nix mehr zu tun ist, darf man auch schon abends gehen und bekommt trotzdem einen ganzen Dienst aufgeschrieben.
Blutentnahmen, Botengänge & Co: Angenehm wenig! Blutentnahmen macht man üblicherweise nur, wenn die Arzthelferin es nicht geschafft hat oder die Entnahme nachträglich in der Visite angeordnet wurde. Und Aufgaben wie „Trag mal die Akte von A nach B“ gabs praktisch gar nicht. Daher konnte man sich immer schön da aufhalten, wo es was zu lernen gab.
Arbeitszeiten und Mittagspause: Der Arbeitstag beginnt an den meisten Tagen um 7.40 Uhr mit der Frühbesprechung. Dann geht es ab auf Station, in den OP oder in die Notaufnahme. Zum Mittagessen kommt man fast immer. Und pünktlicher Feierabend war auch meistens drin. Bei gutem Wetter auch mal früher, bei spannenden Fällen auch mal später. Je nach eigenem Engagement.
Mein Fazit: Das Chirurgietertial in Flensburg kann ich sehr empfehlen! Viel Selbermachen in sehr angenehmer Atmosphäre hat zu einem riesigen Lerneffekt geführt!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche fest
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13