PJ-Tertial Chirurgie in Helios Klinikum Wuppertal (4/2014 bis 7/2014)

Station(en)
Vizeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Endokrine Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Im Rahmen des Tertials Chirurgie werden im Helios Wuppertal fest die Abteilungen Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie und Endokrine Chirurgie durchlaufen. im Regelfall werden 11 Wochen (oder weniger, wenn man Urlaub hat) in der viszeralen Chirurgie, drei Wochen in der Gefäßchirurgie und zwei Wochen in der Endokrinen abgeleistet. Ein Wechsel in die Unfallchirurgie gibt es nicht.

Man soll sich nichts vor machen, das Chirurgietertial ist oft so, wie man sich das im Klischee immer vorstellt. Grade in der Viszeralchirurgie steht man oft im OP und hält Hacken. Ob man etwas erklärt bekommt hängt natürlich viel vom Operateur, aber auch von der eigenen Vorbereitung ab. Je besser ich vorbereitet war, je mehr habe ich erklärt bekommen. Man bekommt sein Telefon und wird entsprechend angerufen, wenn man in den OP soll.
Die Atmosphere im OP war zwar oft angespannt, aber nie unfair oder aggresiv. Helios Wuppertal ist Darmzentrum und man sieht sehr viele Kolektomien. Andere Organe oder Operationen habe ich selten gesehen, da für diese OPs oft kein Hackenhalter gebraucht wurde. Im durchschnitt gab es einmal die Woche ein Whipple zu sehen, die man sich auch immer einplanen konnte, Grundsätzlich dürfte ich zu jeder OP und mir alles ansehen und auch an den Tisch kommen, praktisch war das aber nicht so oft möglich. Zum einen wird viel Stationsarbeit erwartet, insbesondere natürlich die Blutabnahmen, zum anderen gibt es sehr regelmäßig Blockstudenten der Uni Witten, welche auch im OP eingeteilt sind und sich vermehrt die kleinen OPs am Vormittag ansehen, da sie Nachmittags in ihrem Pflichtunterricht sind. Wer in welche OP geht, wird am Tag vorher in der OP Vorbesprechung zwischen den Studenten abgesprochen, wobei man als PJ das erste Wahlrecht hat, aber auch am Ende Lückenfüller ist,

Pünktlich raus gekommen bin ich in der Viszeralen, tertialtypisch, selten. Offiziell wurde ich immer gefragt, ob ich bleiben möchte, aber den OÄ widerspricht man da ja ungern, weswegen das oft eher wie rhetorische Fragen zu werten waren.
Spannend fand ich die gemeinsamen urologischen OPs. da man noch mal andere Techniken sehen konnte. Selber etwas machen dürfte ich nur sehr begrenzt.
Besonders zu Empfehlen ist die Arbeit im Notfallzentrum. Wann immer ich etwas Luft hatte, hab ich mich da eingebracht. Der zuständige OA dort erklärt sehr gern, zeigt viel und läßt einen auch viel machen.

Etwas entspannter wurde es in der Gefäßchirurgie. Die Stationsarbeit hat man eher im Team begleitet und man war etwas seltener im OP, aber immer sehr gern gesehen. Die Operateure zeigen viel und erklären gern (der PJ Beauftrage OA ist Gefäßchirurg). Auch von hier aus konnte ich nach der Stationsarbeit ins Notfallzentrum.
Etwa ein mal die Woche wird man an die Phlebologin "ausgeliehen", mit der man Varizen operiert. Sie erklärt auch sehr gern und läßt einen das ein oder andere machen.

Sehr zu empfehlen sind die letzten zwei Wochen in der Endokrinen Chirurgie. Das Team ist sehr klein und auch die Patientenzahlen gering. Stationsarbeit an sich gab es quasi keine. De fakto werden nur Schilddrüsen operiert, so daß einen die OPs vielleciht ein wenig eintönig erscheinen. aber man lernt extrem viel (Schilddrüse wird auch in den Examen gern gefragt). Wenn man nicht im OP steht begleitet man die Visite (mehr als 6 Patienten haben sie selten) oder geht mit in die prä- und poststationäre Sprechstunde. Zeit für einen Kaffee gab es immer. Ansonsten konnte man auch mal früher gehen oder wieder ins Notfallzentrum.

Helios Wuppertal grundsätzlich ist eine gut Entscheidung für das PJ. Ich habe alle Tertiale hier gemacht und habe es nicht bereut. Das Haus an sich ist sehr motiviert Studierenden etwas bei zu bringen. Vorteil ist die geringe Dichte an PJlern. (ich war in der Chirurgie abgesehen von den Blockstudierenden einziger PJ und im ganzen Haus gab es nie mehr 8 PJler). Die Pflege ist sehr nett und unterstützt einen. Es gab ein mal die Woche PJ Unterricht als Ringvorlesung für alle PJs, die sogar selten ausgefallen ist. Highlight ist auch die ein mal im Jahr stattfindende Ultraschallwoche als besonderes Extra.
Bewerbung
Das Helios Wuppertal ist Klinikum der Uni Witten/ Herdecke.

Meine Bewerbung lief über den PJ Beauftragten der Klinikums, dieser leitet die Anfrage an die Abteilungen weiter. Dazu brauchte er nur eine Anschreiben und Lebenslauf per Mail. Gleichzeitig muß man sich noch an der Uni Witten/Herdecke registrieren, wenn man nicht dort Studierender ist.

Meine Vorlaufzeit waren ein paar Monate vor PJ, aber ich denke es geht auch kurzfristiger.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.2