Als ich für die Innere im Rotkreuzklinikum mein PJ anfing, wollte ich zugegebenermaßen nicht wirklich in die Geriatrie, da man dann doch die Vorstellung hat, dass es mit alten Menschen nicht wirklich aufregend wird. Doch nun im Nachhinein bereue ich die Entscheidung gar nicht, mein Tertial dort absolviert zu haben, da die Patienten multimorbide sind und man genug Zeit auf Station hat anhand dieser Patienten sich einiges anzueignen bzw. zu lernen.
Das Team bestand aus CA Dr. Beier, OÄ Dr. Bräuning und der derzeitigen Assistenzärztin Dr. Keller. Der CA ist ein wahnsinnig herzlicher und studentenzugeneigter Mensch. Er erklärt sehr gerne und viel - unterbricht auch gerne mal die Visite, um mit den Studenten zurück ins Arztzimmer zu gehen und ihnen anhand einer Bildgebung nochmals etwas zu erklären.
Auch die Zusammenarbeit mit der OÄ und der Assistenzärztin Dr. Keller war sehr freundlich bis freundschaftlich.
Man erhält kein PJ-Gehalt, doch das Essen ist kostenfrei, zu welchem man stets täglich zeitig kommt und auch sehr lecker schmeckt. Studientage hat man keine, doch falls mehrere PJler auf Station sind, kann man gerne in Rücksprache mit den Ärzten sich einen Studientag in der Woche nehmen.
Der Tag beginnt mit einer Frühbesprechung um 8:00 Uhr für die gesamte Innere-Abteilung. Danach geht man auf Station für Blutentnahme, Braunülen legen und Blutkulturen abnehmen. Desöfteren durfte ich mit ärztlicher Aufsicht auch EKs anlegen.
Ich war täglich sowohl an der Kurvenvisite als auch bei der Visite durch die Patientenzimmer mit beteiligt. Gegen Nachmittag gab es oft Ultraschalls, Pleurapunktionen oder ich habe Arztbriefe diktiert. Neben den Tätigkeiten auf Station gab es jede Woche für uns Studenten Quiz-Spiele, Klinische Fallbesprechungen, Fortbildungen von Oberärzten und gesondert auch einmalig ein Sono- und EKG-Kurs, wo man viel lernte.
Ich empfand die Arbeit auf der Geriatrie als sehr angenehm. Die Ärzte nahmen sich stets viel Zeit mir Fragen zu beantworten und einiges zu erklären.
Ich durfte auch stets pünktlich nach Hause gehen oder sogar früher, wenn nichts mehr zu tun war.
Im Großen und Ganzen kann ich das Innere-Tertial auf der Geriatrie nur empfehlen. Es ist keineswegs langweilig, man lernt wahnsinnig viel und man ist nicht im Dauerstress.