Meine Eindrücke in Kurzfassung nach Arbeitsbereichen getrennt.
OP-Bereich:
Ich war hauptsächlich im gynäkologischen Bereich mit Kreißsall und Kinderchirurgie. Das hatte den ganz entscheidenden Vorteil, dass das Team kleiner und damit familiärer war. Die Pflege war sehr nett, aufgeschlossen, hat einen mitmachen lassen und hat geholfen, wenn man Hilfe brauchte.
Die Assistenzärzte waren super. Ich hab mir zwei ausgesucht mit denen ich am besten zurechtkam und hab sie meistens den Tag über im OP "begleitet". Das hatte den positiven Aspekt, dass sie wussten, wieviel ich kann, was sie mir schon beigebracht haben und was meine Schwächen sind. Ich wurde also kontinuierlich "ausgebildet" und konnte am Ende eine Narkose komplett alleine einleiten (natürlich unter Aufsicht) und habe eine Menge zum Drumherum verstanden.
Die Oberärzte waren sehr nett, aber so beschäftigt, dass ihr Interesse an PJlern sehr begrenzt war. Aber ein Tagesrätsel gab es dann doch immer, zumindest bei einem Oberarzt. Und wenn ich fragen hatte war es immer möglich zu fragen und auch mal etwas kontrovers zu diskutieren.
Wenn ich mal in den Zentral-Op wollte war das auch kein Problem. Auch dort waren alle nett, aber es war etwas weniger eingespielt (könnte aber auch daran liegen, dass ich selten da war). Großer Vorteil am großen OP ist natürlich, dass es viel abwechslungsreicher ist. In der Gyn wiederholt es sich irgendwann. Die vielen kleinen OPs bieten aber auch die Möglichkeit häufige Ein-und-Ausleitungen zu machen.
Intensivstation:
Die Zeit auf der Intensivstation war natürlich ganz anders. Erstmal kamen die Standardaufgaben wie Patienten aufnehmen, jeden morgen musste bei jedem Patienten ein Status gemacht werden. Daran haben sich die Assistentärzte aber beteiligt. Blut abnehmen, Zugänge legen und hin und wieder auch der Pflege zur Hand gehen (selten!) waren natürlich Pflicht. Aber wir durften auch Arterien und ZVKs (je nach Station) legen. Insgesamt war man sehr schnell integriert. Die Ärzte haben viel mit uns durchgesprochen und man hatte schnell auch eigene Patienten. Hier waren auch die Oberärzte sehr an der Lehre interessiert. Die Station A (auf der ich war) hat den Schockraum mitbetreut, in den wir auch immer mitdurften, wenn wir wollten. Der Reanimationsdienst wurde von Station C gestellt. Auch da durften die PJler immer mit.
Zu jederzeit war es, sofern es freie Plätze gab, möglich auf dem Notarzteinsatzfahrzeug mitzufahren und sich so durch 12h-Schichten freie Tage zu erarbeiten und Abwechslungsreiches zu erleben.
Bewerbung
Bewerbung über die Unimedizin im normalen Verteilungsprogramm der PJ-Plätze. Einfach auf der Internetseite schauen.