PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinikum Guetersloh (9/2014 bis 12/2014)
Station(en)
OPs 1-7, Intensivstation, Notarzt
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Vom September bis Dezember 2014 habe ich mein Wahltertial in der Anästhesie am Städtischen Klinikum in Gütersloh absolviert, wo ich mich wirklich sehr wohlgefühlt habe und viel lernen könnte. Für alle PJler ist eine Rotation zwischen den einzelnen Abteilungen vorgesehen. Angefangen habe ich mit zwei Monaten im OP, wo ich Ein- und Ausleitung der Narkose, Intubationen, Magensonden- und PVK-Anlagen durchführen durfte. Es war mir jeden Morgen freigestellt, in welchen OP ich gehen möchte, sodass man sich durchaus selbst die Anästhesien oder Operationen, die einen persönlich besonders interessiert haben, aussuchen konnte.
Die andere Hälfte des Tertials habe ich auf der Intensivstation verbracht und bin dabei Notarzt mit dem Diensthabenden gefahren, was mein persönliches Highlight war. Man bekommt einen Funk von der Feuerwehr Gütersloh und darf dann jedes Mal mit dem Notarzt loslaufen, wenn der Funk losgeht. Wichtig ist, sich bei jeden Einsatz die Schutzleidung anzuziehen, die gestellt wird (schnittfeste Schuhe und die Warnjacke)! Je nachdem, wie gut man den Notarzt kennt und wie viele Einsätze man bereits hatte, durfte ich einige Einsätze sogar selber leiten, unter Aufsicht Anordnungen treffen und das Notarztprotokoll ausfüllen.
Auf der Intensivstation ist es oft recht geschäftig, sodass man sich teilweise ein wenig selbst beschäftigen muss, was aber überhaupt kein Problem ist. Ich habe jeden Tag bei den Patienten die körperliche Untersuchung durchgeführt und dokumentiert, BGAs abgenommen und vermessen und die Kurven für den nächsten Tag geschrieben. Allein damit nimmt man den Ärzten viel Arbeit ab, wofür sie sehr dankbar sind, und sobald es ein wenig mehr Zeit gibt, nimmt sich oft jemand Zeit und hat die Fälle mit mir durchgesprochen oder wir haben zusammen Patienten untersucht. Darüber hinaus konnte ich auf der Intensivstation mehrere ZVKs und Arterien legen.
Alle zwei Wochen findet eine Anästhesie-interne Fortbildung statt, bei der es gern gesehen ist, wenn man auch teilnimmt. Dienste, sowohl der Anästhesie-Dienst als auch der Intensiv-/Notarzt-Dienst können jederzeit mitgemacht werden, was ich nur sehr empfehlen kann. Kompensatorisch bekommt man den nächsten Tag frei.
Was Freizeit und Arbeitszeiten angeht, hätte die Regelung kaum besser sein können. Ich konnte jeden Tag um spätestens vier Uhr gehen, ich bin niemals länger geblieben- es sei denn ich wollte, man kann immer Essen gehen, wenn man möchte, und wird für jede Fortbildung (auch Fortbildungen der Feuerwehr oder der Uni) freigestellt. Die PJ-Fortbildungen sind natürlich sehr Dozenten-abhängig und teilweise verbesserungswürdig, aber man arbeitet daran. Eine Wohnung samt Internetzugang (über 1-/5- GB-Stick) wird gestellt, mittlerweile stehen 2 Wohnungen mit insgesamt 7 Wohnplätzen zur Verfügung. Man bekommt kostenloses und leckeres Mittagessen, Wäsche wird ebenfalls gestellt.
Fazit:
Durch die Breite des vermittelten Wissens und das nette und sehr engagierte Team hatte ich wirklich ein tolles Tertial, das ich nur jedem weiterempfehlen kann. Dadurch, dass ich die ganze Zeit über die einzige PJler war, hatte ich praktisch eine 1:1-Betreung.
Bewerbung
Die Bewerbung wurde über die WWU Münster ca. 7 Monate vor PJ-Start organisiert.