Für Leute, die an Orthopädie interessiert sind, ist die Schulthess Klinik wärmstens zu empfehlen. Man sieht sehr viel, besonders in Spezialbereichen wie Fuß-, Kinder- oder Wirbelsäulenchirurgie. Außerdem ist man als Unterassistent sehr gut ins Team der Klinik integriert, die Stimmung insgesamt recht familär. Es werden regelmäßig Fortbildungen angeboten, die von den Studenten selbst eingefordert werden können, alle sind immer gerne bereit, kleine Kurse oder Workshops nach der täglichen Arbeit abzuhalten. Bei uns wurde so unter anderem ein Tapekurs, eine Arthroskopiekurs am Simulator, ein Nahtkurs, Bildgebungskurs und dirverse Untersuchungskurse abgehalten.
An sich ist man als Unterassistententeam recht autonom, kann selbst die OP-Assistenzen für den folgenden Tag einteilen und ist für die Röntgenanmeldungen der Patienten, die am nächsten Tag eintreten, verantwortlich. Die Hauptaufgabe ist hingegen die Arbeit im OP, als Zweit- manchmal sogar Erstassistenz, wo man immer mehr kleine Aufgaben erhält. Man sollte allerdings nicht davon ausgehen, von Anfang an freie Hand zu bekommen, die elektiven Eingriffe finden stets auf hohem Niveau statt, niemand möchte schließlich, dass es der neue UHU versaut ;-)
Der Freizeitfaktor muss man ehrlicherweise sagen, kommt manchmal schon recht kurz, weil oftmals lange OP- oder evtl Sprechstundentage dann noch mit einem Fortbildungskurs enden. Nicht selten kommt es also vor, besonders am Anfang, dass man einfach um 20.00h todmüde ins Bett fällt und Zürich vor allem am Wochenende erkunden kann. Ich persönlich habe aber immer gern Zeit in der Klinik verbracht, zum Einen weil die Arbeit im Team großen Spaß gemacht hat, zum Andren weil Überstunden auch vergütet werden.
Zum Wohnheim muss man sagen, es liegt recht praktisch, (in die Klinik sind es zwei Minuten zu Fuß), mit großzügig geschnittenen Zimmern und ist sehr günstig (330CHF). Man muss aber damit klar kommen, Küche und Bad mit einer ganzen Etage zu teilen, (das Wohnheim gehört mittlerweile einer privaten Gesellschaft, die Anwohner sind ein ganz bunt gemischt, mit allen zugehörigen Vor- und Nachteilen). Die Einrichtung ist etwas in die Jahre gekommen, trotzdem ist das Wohnheim für die kurze Zeit des Aufenthalts meiner Meinung nach, die beste Lösung.
Bewerbung
Bewerben kann man sich meist noch spontan, es sind oft noch Restplätze vorhanden. Ich würde mich allerdings, um auf Nummer sicher zu gehen, schon ein Jahr im Voraus bewerben.
