Ich war während meines Innere-Tertials im Elisabeth-Krankenhaus neben der Station für insgesamt 4 Wochen auf der Notaufnahme und 2 Wochen in der Endoskopie eingeteilt. Die Arbeit auf der Station bestand zunächst darin, morgens alle Blutentnahmen und Flexülen zu erledigen. Dann ging man ca. 2 Stunden auf der Visite mit, auf der sich meistens die weiteren Aufgaben für den Tag ergaben, die vor allem organisatorischer Natur waren, wie zum Beispiel Hausärzte anzurufen, um nach Altbefunden zu fragen, Patienten über Untersuchungen aufzuklären oder gesetzlichen Betreuern Aufklärungen zu faxen. Nach dem Mittagessen, konnte man dann noch einen Arztbrief schreiben, falls nicht anderes zu erledigen war. Patienten habe ich auf der Station keine eigenen betreut und viel erklärt wurde mir auch nicht. Insgesamt war ich sehr enttäuscht von der Stationsarbeit, da ich mir erhofft hatte, wie auch bereits in Famulaturen erlebt, stärker inhaltlich mit eingebunden zu werden und auch mehr beigebracht zu bekommen. Die Morgenbesprechung der Ärzte um 8.30 Uhr fand im übrigen ohne die PJler statt, die dort, angeblich aus Platzgründen, nicht erwünscht waren. Ich denke das sagt schon sehr viel über die Einstellung der Klinik zur Lehre aus. Einigermaßen positiv fand ich meine Zeit auf der Notaufnahme, während der man die Gelegenheit hatte selber Patienten zu betreuen, die man im Anschluss einem Assistenzarzt vorstellte.
Was mich in der Klinik auch gestört hat, war das Ansehen der PJler bei der Pflege. Hier habe ich überhaupt keinen Respekt erkennen können, ich hatte eher das Gefühl ein Schülerpraktikant zu sein. Dementsprechend war auch der Umgangston. Der Chefarzt, Prof. Pirlich, war hingegen sehr nett und gab sich auf den einmal wöchentlich stattfindenden CA-Visiten Mühe den Studenten viel zu erklären. Dass der alltägliche Anteil der Lehre in seiner Klinik mehr als zu kurz kam, war ihm vermutlich nicht bewusst. PJ Beauftragter ist ein Oberarzt, der insgesamt aber nicht sonderlich viel Interesse für seinen Posten zeigte. Ich habe Praktika als Student schon wesentlich besser erlebt und würde nachkommenden Innere-PJlern keine ehrlich gemeinte Empfehlung für das Elisabeth Krankenhaus aussprechen können.