PJ-Tertial Allgemeinmedizin in Praxis (9/2014 bis 12/2014)
Station(en)
Praxis
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Das Tertial hat mir gut gefallen. Ich habe mich in der Praxis sehr wohlgefühlt. Ich wurde als vollständige Mitarbeiterin behandelt und nicht als Studentin, die bald wieder weg ist. Sowohl die Ärzte als auch die MFA geben sich echt Mühe mit den PJlern, so dass das Arbeiten sehr angenehm ist.
So ist der Ablauf:
Frau Dr. Heuermann fängt um 7.30 Uhr an, Dr. Verpoort um 9 Uhr. PJler müssen auch erst um 9 Uhr kommen. Die Sprechstunde ist dann bis 12 Uhr, anschließend von 15 bis 18 Uhr. Oft haben wir länger als bis 12 Uhr gebraucht, abends waren wir in der Regel pünktlich fertig. Es ist kein Problem früher oder zwischendurch zu gehen, wenn man einen Termin hat, da sind sie sehr nett. Mittwochs und freitags nachmittags ist keine Sprechstunde.
In Münster findet verpflichtend jeden 2. Mittwoch ein Seminar im Studienhospital statt, wofür jeder einen Fall aus der Praxis vorbereiten muss, der dann mit einem Mitarbeiter des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin besprochen wird. Dieses Seminar war wirklich lehrreich und sehr nett. Es gibt Kaffee und Plätzchen oder Kuchen und die Atmosphäre ist entspannt.
Ich war mit Dr. Verpoort oder Frau Dr. Heuermann in der Sprechstunde. Hier wurde der Patient gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn eine Studentin mit dazu kommt. Die meisten Patienten waren einverstanden. Dann saß ich neben dem Arzt/ der Ärztin und habe zugehört. Wenn jemand abgehört wurde, durfte ich mit abhören. Die restlichen Untersuchungen haben die Ärzte in der Regel alleine gemacht und ich habe zugeschaut. Dr. Verpoort erklärt sehr viel und fragt gerne ab, aber nie böse oder gemein. Frau Dr. Heuermann erklärt weniger als er, aber durch das Zuschauen lernt man bei ihr auch echt viel. Sie behandelt meist nach Leitlinie, Dr. Verpoort mehr nach Erfahrung. Ich konnte nach dem Gespräch immer Fragen stellen und oft haben wir diskutiert, was man alternativ oder in einem anderen Fall hätte tun können. Ich wurde wirklich ernst genommen, das fand ich super.
Folgende Erkrankungen habe ich z.B. gesehen: Herpes zoster, Lymphangitis, Erysipel, diabetische Füße, Ikterus, diverse Karzinome, Morbus Sudeck, Impingement Syndrom, Thyreoiditis de Quervain, MEN 1, Migräne, viele psychiatrische und psychosomatische Patienten und und und. Das Patientenspektrum der Praxis ist sehr vielfältig.
Fazit: Wem ein nettes, herzliches Team wichtig ist und wer viele Erkrankungen sehen möchte, der ist mit dieser Praxis sehr gut bedient. Wer weitgehend selbstständig arbeiten und ein eigenes Behandlungszimmer haben möchte, für den wären andere Praxen geeigneter. (Beispiele: Dr. Dalmis an der Nordstraße, Dr. Grewe an der Dechaneischanze, Dr. Grunden in Greven)
Die anderen PJler in diesem Tertial waren bei Dr. Grunden in Greven und bei Dr. Burger/ Lütteken/ Borgmann/ Hengesbach in Münster. Wir waren alle mit dem Tertial zufrieden.
Zur Aufwandsentschädigung: Die Kassenvereinigung Westfalen-Lippe bezahlt ein "Stipendium" von 4 x 600€ für das Tertial. Außerdem werden die vier Monate auf die Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin angerechnet.
Bewerbung
Über das PJ-Wähl-Programm der Uni Münster, Ende November. Für Externe im Januar.