Die Ortho ist eigentlich eine Unfallchirurgie.
Der Chef ist auch Unfallchirurg. Alte Garde. Cholerisch, launisch, etc.
PJler genießen sehr wenig Ansehen. Man könnte sie auch billige Arbeiter nennen. Lehrkrankenhaus kann man es nicht nennen.
So einen Umgang mit PJlern hab ich noch nirgends erlebt, nicht mal an der Uni.
Alle verhalten sich, als wären sie eine Uniklinik, sind aber nur eine Kreisklinik.
Man nimmt teilweise den ganzen Vormittag Blut ab, in den OP darf man nur, wenn keine anderen Arbeiten anstehen, oder wenn es OPs sind, wo kein Assistent hin will.
Wenn man dann mal in den OP oder die Notaufnahme kommt und etwas interessantes sieht, wird man teilweise sogar wieder weggerufen für Blutabnahmen oder unliebsame Aufgaben.
Es hat wirklich nichts mit Lehre zu tun.
Es gibt ein paar nette Assistenten, wo man sich wundert, dass die da arbeiten wollen.
Ein paar Sätze, die ich in meiner Zeit so gehört habe:
"Du bist hier in der Unfallchirurgie, kein Mittagessen und spät nach Hause gehen ist normal", "du musst dir erstmal verdienen, dass du in den OP gehen darfst"
Am ersten Tag setzt man sich in die Frühbesprechung, wird da völlig ignoriert und vom Chef auch nicht vorgestellt. Danach geht man zu ihm hin und stellt sich vor. Dann kommt als Spruch vom CHEFARZT!: "sie sind hier nicht an der Uniklinik. Niemand wird Ihnen von sich aus etwas erklären. Wenn Sie etwas wissen wollen, müssen Sie fragen."
Aber glaubt mir, selbst fragen klappt oft nicht.
Sehr oft wird man schwach von der Seite angeredet, von Ärzten und Pflege.
Von den PJlern aus der Viszeral habe ich das selbe gehört. In diesem Krankenhaus haben die PJler einfach ein schlechtes Ansehen.
Ich würde nicht nochmal hier PJ machen.
Meine Taktik war: An die wenigen netten Assistenten halten und irgendwie durchkommen. Gelernt habe ich nichts. Und mir ist bis heute nicht klar, wie ein netter Assistent in so einer Klinik arbeiten kann. Die kommen fast nie in den OP und bekommen ständig Sprüche vom Chef oder seiner rechten Hand der Oberärztin.