Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich von der Inneren an der Uniklinik positiv überrascht war. Es waren durch die Bank alle sehr nett und man wurde als PJler freundlich aufgenommen und ins Team integriert.
Insgesamt kann man sich zwei große Rotationsbereiche aussuchen, nämlich aus der Inneren 1, der Inneren 2, der Inneren 3 oder der Rheumatologie in Bad Abbach. Zudem ist für jeden PJler eine einwöchige Rotation in der Notaufnahme und auf der Intensivstation reserviert, die fakultativ wahrgenommen werden kann.
Kardio: Man wird sehr freundlich aufgenommen. Die Aufgaben des PJlers sind hauptsächlich die Aufnahme von neuen Patienten. Die Anzahl variiert zwischen einer bis zu fünf pro Tag. Wenn sehr viele Aufnahmen waren, haben die Ärzte aber auch mal mitgeholfen. Nach den Aufnahmen tippt man Anamnese und klinische Untersuchung direkt in den Brief ein. (Wahlweise kann man auch diktieren, dazu konnte ich mich aber noch nicht durchringen).
Blutabnehmen wird vom Blutabnahmedienst erledigt, das muss man als PJler nur machen, wenn dieser krank ist. (dann geht aber getrost der ganze Vormittag flöten...). Braunülen sind ärztliche und somit PJler Aufgabe.
Jeden Freitag war Lehrvisite durch den Chef (wenn er verhindert war durch einen der OÄ). Diese ist nie ausgefallen und war wirklich sehr gut! Insgesamt fühlte man sich als PJler in der Kardio gut aufgenommen. Ich persönlich fand es etwas langweilig, man hat als PJler außer Aufnahmen und Braunülen nicht wirklich viel zu tun und ich persönlich fand die Visiten auch nicht sehr lehrreich. Bei Interesse besteht aber sicher auch die Möglichkeit häufiger ins Herzkatheterlabor oder ins Echo zu rotieren.
Gastro: In der Gastro hat es mir wirklich gut gefallen. Auch hier gehört die Aufnahme von neuen Patienten zu den Aufgaben. Blutabnehmen wird auch hier vom Blutabnahmedienst erledigt. Dieser übernimmt hier während seiner Dienstzeit (vormittags) auch das Braunülen legen, das muss also nur gemacht werden, wenn Nachmittags mal jemand eine neue brauchte. Im Gegensatz zur Kardio fand ich die Visiten und Kurvenvisiten in der Gastro wesentlich lehrreicher. Das mag aber auch daran liegen, das viele Patienten auch länger da waren als in der Kardio und man sich mit der Krankengschichte dann auch besser auskannte. Es lief natürlich auch bei weitem mehr Diagnostik als in der Kardio.
Außerdem darf man als PJler auch unter Supervision Aszites punktieren.
In der Gastro mussten zudem Untersuchungen angemeldet werden und bei Hausärzten oder anderen Krankenhäusern nach Befunden gefragt werden. Das hat in der Kardio das Case Management übernommen, in der Gastro müssen da die Ärzte selber machen. Das nimmt einen nicht unerheblichen Teil der Arbeitszeit ein, dadurch geht der Tag aber auch echt schnell rum!
Notaufnahme: Prinzipiell ist die Notaufnahme eine sehr gute Rotation. Man kann Patienten aufnehmen, untersuchen und selbst überlegen, was für eine Erkrankung im Raum steht. Ich hatte leider etwas Pech und bis auf den ersten Tag, war nie etwas los wenn ich Dienst hatte, da hat sich das alles dann etwas gezogen. Wenn was los ist, ist es aber sicher super!
Intensivstation: ich war auf der 93. Alle waren sehr nett, aber persönlich finde ich eine Woche für eine Intensivstation viel zu wenig. Ich persönlich hatte bisher wenig Berührungspunkte mit der Intensivmedizin und in einer Woche versteht man wirklich gar nichts. Man bekommt vielleicht einen kleinen Einblick. Für mehr reicht eine Woche nicht. Machen darf man natürlich nicht wirklich etwas (vollkommen verständlich, hätte ich auch nicht wollen), aber so verbringt man die meiste Zeit damit mitzulaufen und zu versuchen nicht im Weg rumzustehen. Eine längere Rotation für die wirklich interessierten wäre da vielleicht sinnvoller als eine Woche für alle.
Fortbildungen: Jeden Montag ist Fallvorstellung. Jeder PJ Student muss zweimal einen Fall präsentieren. Dienstags sind Vorträge zu Themen wie Fieber, GI Blutungen usw... Beide Fortbildungen finden jeweils um 16 Uhr statt und dauern zwischen 30 und 60 Minuten. Ich persönlich finde 16 Uhr zu spät, 15 Uhr wäre sicher besser, aber mir ist schon klar, dass das organisatorisch nicht so einfach ist. Die Seminare am Dienstag fand ich eigentlich durch die Bank gut. Die Fallvorstellungen. Na ja. Ob die jetzt so sinnvoll sind....
Arbeitsende: Offizielles Arbeitsende ist um 16:30. Ich war auch meistens bis dahin. Früher gehen war nur selten möglich. (Wenn man aktiv danach fragt, wäre das sicher auch gegangen, aber wer macht das schon...) In der Gastro war ich aber teilweise auch länger, weil viel zu tun war (aber freiwillig). Ich bin dann dafür aber manchmal auch um vier gegangen, so dass sich das vermutlich in etwa ausgeglichen hat und ich insgesamt auf die vorgeschriebenen 40 Sunden / Woche gekommen bin. War also schon in Ordnung.
Kontakt zur Pflege: Ich habe bei Kontakt zur Pflege eine 3 gegeben. Warum? Also, prinzipiell sind schon alle nett und es tut einem auch keiner was. Aber ich persönlich fand das allgemeine Klima zur Pflege sehr distanziert. Ich hatte das Gefühl, dass man eher nebeneinander her arbeitete als miteinander. Auch, dass die Pflege nicht regelhaft mit zur Visite geht hat mich sehr irritiert. Das kannte ich so nicht.
Studientage, Aufwandsentschädigung: In der Inneren hat man 5 Studientage, die genommen werden können wann man möchte. Gehalt gibt es keines. Allerdings bekommt man 4€ Essensgeld pro Tag. Dieses wird am Ende des Tertials ausgezahlt, man muss dafür einen Antrag stellen und den Anwesenheitsnachweis abgeben. Fehltage werden vom Essensgeld abgezogen. (Klar, oder? :D )
Bewerbung
Bewerbung über das Dekanat. Man wird nach Wunschliste zugeteilt, die Uniklinik war in Innere mein Zweitwunsch.