Alle freuen sich, sobald ein Pjler auf Station kommt. Nicht weil irgendeiner Lust auf Lehre oder Betreuung oder sowas hat, sondern weil ab jetzt bei jedem der 42 Patienten auf der 1F-Station blind Blut täglich angeordnet werden kann. Es sind 4-5 Assistenzärzte auf der 1F, man muss bei allen Patienten alleine blut abnehmen. Wenn man auf 1F fertig ist ( im Schnitt über 25 BEs täglich) wird man gebeten, auf die andere Station 2A auch Blut abnehmen zu gehen. diese sind erfreulicherweise dann nicht mehr wie 5/6 am Tag :). Wenn man die BEs nicht macht, werden die meisten von denen dann weggeschmissen. Man kann an Visiten nicht teilnehmen, weil man Blut abnimmt; falls diese überhaupt stattfinden.
im OP wird man fast nur zu Prothesenimplantation eingeteilt zum Hackenhalten. Hier darf man den ganzen Tag das Bein tragen und gleichzeitig den Hacken halten, ohne was dabei sehen zu können, weil man auf der anderen Tischseite steht (bei Hüftprothesen). Zu den anderen interessanten OPs mit Frakturen am Arm/Hand/Fuß wird man nicht eingeteilt und es ist eine Ausnahme, dass man es hinkriegt dorthin zu gehen!
Nach einem solchen harten Tag im OP, wird man auch nach 16:00 zum Blutabnehmen auf Station geholt, wo man paar blut-abnahmen erledigen soll, während die Ärzte im Stationszimmer mit ihren Handys miteinander spielen, oder selbst Feierabend machen mit der Bitte an den PJ, diese einzige Blutabnahme noch zu machen!!!!!!
Das einzige gute war, dass wenn man nicht im OP eingeteilt wird, konnte man nach den 3 stündigen Blutabnehmen zur unfallchirurgischen Notaufnahme gehen, hier durfte man Patienten aufnehmen, Platzwunden nähen etc.. dies war gut
Ich würde diese Erfahrung als Blutabnahme-Sklave keinem weiterempfehlen, insbesondere weil man als Gegenleistung nichts bekommt.
