PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kantonsspital Obwalden (11/2014 bis 3/2015)

Station(en)
Allgemein-, Unfall-, Viszeralchirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Das Kantonspital Obwalden besitzt seit Mai 2014 einen neuen Bettentrakt, wodurch das Krankenhaus allgemein sehr modern erscheint. Hinzu kommt, dass es ab Mai diesen Jahres ein MRT geben hausintern geben wird, was die moderne Ausrichtung noch mehr unterstreicht. Es gibt insgesamt 3 Abteilungen: Innere, Chirurgie und Gynäkologie mit insgesamt 80 Betten.

Es war mein erstes Tertial, welches ich hier in der Allgemeinchirurgie verbracht habe und ich muss schon sagen, es hat alles übertroffen was ich mir vorher erhofft hatte.
Zu den Arbeitszeiten: Grundsätzlich gibt es am Morgen den Frührapport um 7.45 Uhr täglich. Abends findet um 16.30 Uhr ein chirurgischer Rapport statt und um 17 Uhr der große Röntgenrapport. Danach ist noch je nach Arbeitsmenge und Personalstand Stationsarbeit zu verrichten. Dies kann sich schon mal bis 19 Uhr oder länger hinziehen.Operiert wird die ganze Woche mit Ausnahme von Mittwoch. Je nach Anzahl der UHUs hat man unterschiedlich Pikketdienst. In der Regel ist er 1-2 unter der Woche + 1 x Wochenende / Monat. Hier wird man im Normalfall in den OP gerufen, selten auch mal auf die Notfallstation.
Zum Team/ Station: Insgesamt ist die Pflege ein sehr junges und engagiertes Team, mit welchem man sich hervorragend versteht und welches einem viele Tipps gibt. Sie hatten immer ein offenes Ohr und haben mich sehr gut aufgenommen. Die Assistenzärzte sind alle sehr nett und versuchen einem so viel es geht beizubringen und in die Arbeit mit einzubeziehen. Man fühlt sich hier nie allein gelassen und hat gleichzeitig die Freiheit selbstständig arbeiten zu dürfen.
OP: Grundsätzlich ist es möglich und sogar gewünscht, täglich im OP als 1. Assistenz zu fungieren. Nach kurzer Anlernzeit wird einem das Nähen gezeigt und angeleitet. Nach ein paar mal wird einem das Zunähen selbstständig überlassen. Die Nahttechniken reichen von intrakutan über Allgöwer bis hin zu Donati. Alle in Einzelknopf oder fortlaufender Form. Fast alle OP Schwestern sind geduldig und freundlich. Zeigt man sich hilfsbereit und engagiert erhält man auch die Gelegenheit, die ein oder andere Kleinigkeit selber als Teaching Operation durchführen zu dürfen.
Zum Arbeitsgebiet: Nach kurzer Einarbeitungszeit darf man je nachdem wie man es möchte, Patienten (auch gerne mehr als nur einen gleichzeitig) selbstständig betreuen. Man macht die stationäre Aufnahme, Visite, schreibt sämtliche Verordnungen, Physio-, Röntgen-, Rehaanmeldungen und erstellt die Arztbriefe. Zusätzlich darf man jederzeit die Sprechstunden der einzelnen Oberärzte besuchen. Auch ist es möglich in die Belegarztabteilungen zu schnuppern, wenn Interesse besteht. Hierzu bieten HNO, Orthopädie, Urologie und Neurochirurgie die Möglichkeit in Sprechstunden oder bei Operationen mitzumachen. Sollte Zeit und Interesse bestehen ist auch der Besuch der Notfallstation zu empfehlen.
Allgemeines: 1 x / Woche am Mittwoch nach dem Rapport findet eine Fortbildung statt. Ansonsten muss ich leider sagen, dass es von chirurgischer Seite aus leider keine speziellen Fortbildungen oder Teachings gab. Dies ist allerdings auch der einzige Makel ( bei der Aufgabenmenge lernt man trotzdem enorm). Auch eine hervorragende Kantine steht zur Verfügung (aktuell: 6,5 CHF bzw. 8,5 CHF), welche man regelmässig nutzen kann.
Insgesamt ist das gesamte Personal im Kantonspital Obwalden sehr höflich und herzig. Man ist sofort mit den meisten Personen per du und es herrscht eine sehr gute Teamatmosphäre. Auch die Hierarchiestrukturen scheinen gegenüber Deutschland doch sehr flach zu sein, was man durchwegs als angenehm empfindet.

Zum Wohnheim:
Das Wohnheimzimmer wird vom Krankenhaus organisiert und ist in gutem Zustand. Es gibt eine Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsbad mit Waschmaschine und Trockner. Die Ausstattung ist wirklich gut. Es gibt so ziemlich alles was man brauchen kann. Im Zimmer gibt es ein Waschbecken. Grössentechnisch ist es ausreichend. Bei guter UHU Anzahl ist die Stimmung sowieso hervorragend im Wohnheim und einige Ausflüge am Abend/Wochenende sind möglich.
Bewerbung
Ich habe mich circa 1 Jahr vorher beworben und auf Nachfragen dann auch sofort eine Zusage erhalten. Grundsätzlich werden jedoch seit neuestem die Plätze meist erst 1/2 Jahr vor Antritt vergeben, da es anscheinend in der Vergangenheit mehrere kurzfristige Absagen gegeben hat.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1100
Gebühren in EUR
300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27