Wenn ihr euch überlegt in die Endo-Klinik zu gehen, dann seid ihr bestimmt sicher, dass ihr später Ortho machen wollt und richtig motiviert. So war es bei mir. Mein Fazit: Geht woanders hin. Ehrlich.
Die Endo-Klinik ist absolut kein Lehrkrankenhaus.
Bestes Beispiel:
PJ-Unterricht. Sollte einmal die Woche stattfinden. Die Oberärzte hatten einen Plan in welchem jedem eine Woche zugewiesen war. Vereinbart wurde der Termin spontan, zwischen PJ-ler und Oberarzt auf Zuruf. Erfolgsquote ca. 30%, guter Unterricht ca. 1 mal. Vergiss es.
OP:
Jeder Handgriff im OP ist perfekt standardisiert. Kleine Abweichung zwischen den Oberärzten besser schnell merken. Es gibt OP Helfer die für einen 10er die Stunde Haken und Klappe halten. Die meisten Oberärzte können sich nicht merken dass man selbst PJ-ler ist und auch gerne etwas über die OP erfährt. An schlechten Tagen hält man 5 Hüften und spricht kein Wort.
Sprechstunde:
Mitgehen ja. Viel mehr nicht. "Wir sind ein Spezialkrankenhaus", da können wir keinen Studenten vorschicken.
Deshalb diktiert ihr auf Station ordentlich Briefe weg, habt in der Regel eine gute Zeit mit dem meistens extrem netten Stationsarzt und haltet im OP Haken. Eigentlich hat man im Wechsel OP- und Stationswoche, aber wegen Hakenhalterknappheit wurde ich während meiner Stations- und Sprechtsundenwoche regelmässig spontan in den OP beordert, sodass ich bald aufgegeben habe eigene Patienten zu betreuen.
Falls ihr jetzt schon Unterschrieben habt oder - wie ich vorher - alles nicht glaubt und euch ein eigenes Bild machen wollt hier ein Tipp:
Hängt euch frühzeitig an einen Oberarzt, sagt dass ihr richtig motiviert seid, ihr würdet gerne Sprechstunde mitmachen und im OP bei ihm assistieren. Vielleicht habt ihr so eine Chance was mitzunehmen.
Dafür in Frage kommen Dr. Gebauer, Prof. Haasper und Steffen Baron.
Bewerbung
Geht über das Uni-Bewerbungssystem. Die Klinik sucht Pj-ler und Assistenten (kein Wunder), sollte auch kurzfristig funktionieren.