PJ-Tertial Gynäkologie in Kantonsspital Aarau (11/2014 bis 2/2015)

Station(en)
Gynäkologie/ Kreissaal/ Wochenbett/ Pränatalstation
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Rostock
Kommentar
Es war eine tolle Zeit im Kantonspital Aarau, die ich nicht missen möchte. Ich ging in die Schweiz, um das medizinische System einmal selber kennen zu lernen. Auch hatte ich gehört, dass man trotz viel Arbeit meist sehr viel lernen würde. Beides traf zu. Ich habe morgens kurz vor 8 angefangen zu arbeiten und bin meist zwischen 17 und 18 Uhr nach Hause gegangen. Je länger ich da war, desto mehr durfte ich selber machen und desto mehr Aufgaben wurden mir übertragen.
Natütlich ist man vormittags meist im OP und als Unterassistent ist man meist 2. Assistenz bei den Chef-OPs. Aber mit der Zeit habe ich mir meinen Aufgabenbereich erweitert und durfte mehr machen, auch mal als 1. Assistent bei einer laparoskop. OP assitieren oder bei Laparatomien kleine Teilstücke selber operieren. Das war schon cool. Die Stimmung im OP war großartig. Die Hierarchien in der Schweiz sind sehr flach. Schnell duzt man den Chef und kennt alle beim Namen. Jeder ist sehr hilfsbereit und freundlich. Unterassistenten sind immer gern willkommen. Man wird sehr schnell integriert, wenn man möchte und am Ende war das OP-Team wie eine Ersatzfamilie.
Nach dem OP ging es auf die gynäkologische Station, wo man allgemeinversicherte Patienten aufnimmt und untersucht. Man kann nach einer Weile auch die Briefe schreiben, Konsile anmelden, Verordnungen machen und am wöchentlichen Tumorboard die Patienten vorstellen. Mittwochs ist noch Journal Club und Montags immer Weiterbildung in Pränataldiagnostik. Freitags ist Studentenunterricht für die schweizer Studenten, an dem man gerne teilnehmen kann.
Da ich zu der Zeit leider fast alleine da war, musste ich auch alles alleine machen. Wenn mehrere Unterassistenten da sind, kann man sich die Aufgaben gut einteilen und ist schneller fertig.
Ich bin dann immer in den Kreissaal (sehr nette Hebammen), auf den Notfall ( durfte die Pat. selber aufnehmen, gynäkolog. untersuchen), in die Spezialsprechstunden (Pränatalscreening, Dysplasie, Urodynamik,...). Aarau ist ein großes Haus und hat auch viele seltene Befunde. Die Ärzte und Schwestern erklären gern, wenn man sie fragt.
Manchmal war ich am Wochenende da, um in Ruhe eine ganzen Tag auf dem Notfall oder im Gebärsaal dabei sein zu können. Das hat sich immer gelohnt!
Mittagsessen konnte man immer zusammen mit den Ärzten zum Mitarbeitertarif gehen. War es wegen dem OP mal nicht möglich, hat man sich einfach Essen geholt und im OP zwischendurch gegessen.
Ich war auch einen Tag auf der Neonatologie und im Brustzentrum in der Radiologie. Man kann bei Interesse auch gern mal in die gyn. Onkologie.
Alles in Allem ein tolles Tertial mit wunderbaren Leuten. Sehr zu empfehlen für PJler die gern in einem familiären Umfeld arbeiten und viel sehen/lernen wollen!
Bewerbung
Ich habe mich 8 Monate vorher per Mail beim Chefarzt Prof. Schär mit einem Anschreiben, Lebenslauf, Kopie vom Personalausweis und aktueller Immatrikulationsbescheinigung beworben und innerhalb weniger Tage eine Zusage bekommen. Die Korrespondenz geht über Jasmine Giudici. Sie ist sehr nett und hilft einem mit der Organisation. Man bekommt alles genau beschrieben und per Post zugeschickt. Ein Wohnheimzimmer kann man auch gleich beantragen, ist relativ günstig. Ich habe privat gewohnt und etwa gleich viel bezahlt. Andere Studenten meinten, das Wohnheim wäre nicht so schön. Man kann auch Glück haben uns landet in einer Aussenliegendschaft, dort soll es sehr gemütlich sein.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
EKGs
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1600
Gebühren in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2