Eigentlich wollte ich gar nicht auf die Hämato-Onko, aber in Schwabing ist es so, dass nach 8 Wochen rotiert wird, man kann sich frei einteilen, jedoch können nicht unbegrenzt viele PJler auf eine Station (was ja auch sinnvoll ist ;)), da das, was ich wollte, schon besetzt war, kam ich dann also auf die Hämato-Onko, was sich im Nachhinein als wirklicher Glücksfall herausstellte. Wir haben uns unter den PJlern aufgeteilt, sodass jeder PJler einem Arzt zugeteilt war.
Morgens als ich kam, so gegen 8 Uhr, habe ich mit den Blutentnahmen angefangen (Montags, Mittwochs und Freitags sind es schon sehr, sehr viele!!), Abnahmen über Port und ZVK kann man sich, falls man es noch nicht gemacht hat, beliebig oft zeigen lassen, bis man sich sicher genug fühlt um es selbständig zu machen. Ab diesem Zeitpunkt sind dann die Blutentnahmen PJler Aufgabe. Natürlich ist es bei onkologischen Patienten manchmal nicht ganz so einfach, aber man kann jederzeit seinen Arzt/seine Ärztin bitten, die Blutentnahme zu machen, hin und wieder fordern es auch die Patienten selbst ein, dass es bitte nur der Arzt macht.
Nach den Blutentnahmen, meist zwischen 9 und 10 Uhr, war dann die Visite, die jeden Tag sehr ausführlich gemacht wurde, ein- bis zweimal pro Woche gemeinsam mit dem Oberarzt (im privaten Teil der Station täglich Chefarztvisite, da war ich jedoch nicht). Bei den Visiten konnte ich alle meine Fragen stellen, habe immer Antworten bekommen, der zuständige Oberarzt hat mir auch hin und wieder Fragen gestellt (es war aber nicht schlimm, wenn man die Antworten mal nicht wusste ;)).
Täglich war um 12.30 Uhr Mittagsbesprechung, in welche die Röntgenbilder des Tages gezeigt und besprochen wurden, anschließend Mittagessen.
Danach wurden dann einbestellte Patienten oder Übernahmen aus der Tagesklinik bzw. anderen Stationen aufgenommen, Ports angestochen, "Nadeln" gelegt, zwischendurch gab es immer wieder Punktionen (Liquor, Knochenmark, Pleura, Aszites...), bei denen man zusehen konnte, wenn man es ein paar mal gesehen hatte und man wollte, durfte man auch selbst, unter Aufsicht, punktieren. Chemos wurden vor allem am Nachmittig von den Ärzten geben, man durfte aber selbstverständlich jederzeit zusehen (über Infusomaten, subcutane Applikation..)
Die Ärzte der Station waren super nett, haben viel erklärt, jede Visite war ein Teaching, oft wurde ich auch nach meiner Meinung gefragt ("Wie würdest du jetzt vorgehen? was würdest du jetzt machen?").
Insgesamt kann ich die 6D also nur empfehlen, ich habe super viel gelernt, auch den Umgang mit schwer kranken Menschen, was mich am Anfang ein bisschen abgeschreckt hatte.
Bewerbung
Bewerbung für Empfehlungsschreiben für das Krankenhaus Schwabing über Frau Metzger (PJ-Beauftragte) ca. 6 Monate vor Anmeldung, wäre wahrscheinlich nicht nötig gewesen. Einteilung auf Stationen dann in der Einführungsveranstaltung.