PJ-Tertial Orthopädie in Ospedale di Bolzano (1/2015 bis 3/2015)

Station(en)
Orthopädie
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Der Tag begann bei uns um 07:30 Uhr mit der Röntgenbesprechung und der Besprechung des OP-Planes. Danach war es den PJlern (zeitweise zwischen 2-5) freigestellt einem Arzt der Ambulanz über die Schulter zu schauen, in den OP zu gehen oder sich dem Eigenstudium zu widmen. Am ersten Tag wurden wir gebeten immer einen Früh- und einen Spätdienst einzuteilen, sodass von 8:00-20:00 Uhr ein Springer für den OP anpieps-bereit ist. (Hakenhalter) Sodass der Frühdienst von 7:30-ca. 14:00 Uhr und der Spätdienst von 12:00-20.00 Uhr (eher 18:00 Uhr) anwesend war.

Im OP wurde ich sehr herzlich von den OP-Schwestern und Pflegern begrüßt. Auch der Kontakt zu Ärzten und Pflegern der Anästhesie war angenehm und aufgeschlossen. Auffallend war die häufige Frage, warum man denn gerade nach Bozen gekommen sei? Keiner der Angestellten konnte sich einen Reim darauf machen, warum Bozen in letzter Zeit so beliebt bei den deutschen Studenten ist…
Die Stationsarbeit (Aufnahmen/Briefe) ist in der Abteilung ausdrücklich nicht PJler-Aufgabe. Blutentnahmen und Braunülen wurden außerdem durch die Pflegekräfte erledigt. Die Möglichkeit bei der Visite mitzulaufen bestand immer. Es wurde gern gesehen, wenn man sich im OP-Bereich aufhielt.
Das Mittagessen war immer möglich und neben der Frühbesprechung oft der einzige feste Termin am Tag.

Die Kommunikation im Haus allgemein ist in deutscher Sprache zwar oft möglich, aber auf keinen Fall die Regel! Auch im Patientenkontakt (Visiten/Ambulatorien) wird nur im Einzelfall Deutsch gesprochen. Wenn man interessiert ist, sollte man einen Italienisch Sprachkurs im Vorhinein machen.

Trotz des oft erheblichen Arbeitsaufkommens für die Ärzte der Abteilung war bisweilen allen Beteiligten unklar, was die PJler dort zu suchen haben. Im Einzelfall kam es vor, dass man einer OP assistieren durfte oder auf der Visite einen Patientenfall besprochen hat. Ansonsten wurde die eigene Anwesenheit oft genug übergangen.

Es gab während der Arbeit mit einzelnen Ärzten auch sehr zugewandte und freundliche Momente. Doch ist der momentanen Organisationsstruktur geschuldet, dass es für Ärzte wie für PJler gleichermaßen schwierig war. Als PJler konnte man sich extrem bemühen und Interesse zeigen, lernte trotzdem sehr, sehr wenig und war bei praktischen Tätigkeiten am Patienten überhaupt nicht vorgesehen. Die Ärzte wiederum sind dauernd damit konfrontiert, dass sich die mehrere PJler ohne feste Aufgabe durch Ambulatorien/OP bewegen und sich immer wieder nach der Möglichkeit zur Mitarbeit erkundigen. Abgesehen davon, dass persönliches „teaching“ nur kurz auf Nachfrage erfolgte, wurden Seminare oder Kurse (EKG/Sono etc. für PJler im Haus) generell nicht angeboten.
Letztendlich habe ich zunehmend Zeit ins Eigenstudium in der Bibliothek oder im
Wintergarten investiert.

Neben der fachlichen und kollegialen Herausforderung der Klinik, bietet Bozen eine unglaublich vielseitige Berg- und Naturwelt. Alles, was in/mit/auf Bergen im Winter geht, ging in Bozen. Zusammen mit der bunten Gruppe PJler auf jeden Fall eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Trotzdem ist das Krankenhaus Bozen nur eingeschränkt und die Abteilung im Speziellen momentan leider nicht weiter zu empfehlen.
Bewerbung
Ich habe mich initiativ ein Jahr im Voraus beworben. Die Kommunikation vorab mit der Abteilung war immer absolut positiv und überraschend euphorisch. Organisatorisches über Frau Tammerle lief während des Aufenthaltes immer reibungslos und super freundlich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
1
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.67