Insgesamt hat mir mein PJ-Tertial in der Anästhesie im Albertinen sehr gut gefallen. Das Team ist wirklich sehr nett, man kann immer alles fragen und teilweise auch viel selber machen.
Ich habe u.a. Zugänge (arteriell, peripher- und zentralvenös) gelegt, die Patienten direkt vor der OP aufgenommen, verkabelt, präoxygeniert, Masken beatmet, intubiert, Larynxmasken gelegt, Patienten untersucht und während der OP mehr oder weniger selbstständig betreut. Das Operationsspektrum ist relativ groß, es gibt nur kaum Kopf-Hals Eingriffe, keine Kinderchirurgie und Thoraxeingriffe gibt es in der Herzchirurgie, die auch von einem anderen Anästhesie-Team geführt wird. Ich hätte auch noch dahin rotieren können. Im Endeffekt hat es mir aber da so gut gefallen, dass ich nicht noch einmal woanders hin wollte.
Anästhesie-Unterricht hatte ich sehr selten und dann meist relativ speziell mit den anderen Assistenzärzten zusammen. Ich konnte aber während den OPs sehr viel fragen. Im Alberinen gibt es außerdem jeden Nachmittag irgendeinen Untericht, zu dem man gehen kann und der auch meistens gut ist.
Zu meiner Zeit haben gerade sehr viele junge Assistenten angefangen, was einerseits toll war, da die alle so nett waren und noch genau wussten, wie es ist Student zu sein und andererseits für mich manchmal auch etwas blöd, da ich dadurch den Kürzeren z.B. bei PDK-Anlagen oder Femoralisblöcken gezogen habe.
Schade fand ich außerdem, dass dort kein NEF stationiert ist. Ich hätte auch gerne ein wenig Notfall in meiner Zeit in der Anästhesie gemacht. Ein weiterer Nachteil war für mich, dass dort nur TIVAs und keine Gasnarkosen gemacht wurden, dadurch habe ich den Umgang mit Inhalationsanästhetika gar nicht lernen können.
Trotzdem war meine Zeit dort sehr nett und ich kann diese Abteilung für das PJ in der Anästhesie auf jeden Fall weiterempfehlen.