Insgesamt war ich zufrieden mit dem Pädiatrie-Tertial am GPR.
Wieviel ich gelernt habe, war sehr abhängig davon, welcher Assistenzarzt gerade da war - manche haben viel erklärt, mich viel selbst machen lassen und es hat dann auch wirklich viel Spaß gemacht, andere hatten darauf gar keine Lust und wollten am liebsten gar nicht angesprochen werden...
Einer der Oberärzte und der Chef achten auch darauf, dass die PJler eigene Patienten übernehmen. Auf die Art kann man wirklich viel lernen, allerdings ist es nicht immer so einfach umsetzbar, eben je nachdem bei welchem Assistenten man gerade ist.
Die Hälfte der Zeit war ich auf der Neugeborenen-Station/-Intensiv, die andere Hälfte auf der Allgemeinpädiatrie.
Auf der Neugeborenenstation habe ich vor allem U2-Untersuchungen gemacht (das macht ziemlich viel Spaß und ich fands auch sinnvoll, das häufig zu machen, weil man eigenständig arbeiten kann, und grade bei den ganz frischen Neugeborenen auch ziemlich viele Gesunde gesehen haben muss, bis man die Kranken erkennt. Außerdem kann man jedesmal für das Stoffwechselscreening Blut abnehmen üben :)). Ansonsten kann man morgens die kranken Säuglinge untersuchen und - je nach Arzt, der gerade da ist - die Therapie planen und Arztbriefe schreiben. Man geht mit zu den Kaiserschnitten und kann dort mit dem Arzt gemeinsam die Erstversorgung machen. Auf der Intensivstation liegen zwar oft nicht besonders viele Kinder, aber man bekommt schon hin und wieder etwas zu sehen und bei guter Laune des Oberarztes auch einiges erklärt.
Auf der Allgemeinpädiatrie kann man morgens "seine" Kinder untersuchen und bei der Visite vorstellen. Außerdem kann man die Aufnahmen machen und mit etwas Eigeninitiative zu den Untersuchungen oder in die Notfallambulanz mitgehen. Auch hier kann man Arztbriefe schreiben.
Es ist so gedacht, dass man auch EKGs, Schellongs oder sonstige Untersuchungen auswertet, bei mir war es aber (dadurch, dass sehr viele ganz neue Ärzte da waren, die das selbst alles auch noch nicht konnten) leider oft schwierig, jemanden zu finden, der das dann auch mit mir zusammen durchgesprochen hätte.
An sich gibt es hier eine Schwester, die für Blutentnahmen zuständig ist, man kann sich aber mit ihr absprechen und dann ruft sie einen auch zum pieksen.
Ich fand es gut, dass so viel Wert auf die körperliche Untersuchung gelegt wurde, dadurch habe ich endlich mal ordentlich auskultieren geübt.
Sonos durfte ich leider keine machen, nur zuschauen.
Es gab regelmäßigen Unterricht, der oft auch ziemlich gut war. Einige Ärzte am GPR sind sehr engagiert, zB wurde auf unseren Wunsch hin extra ein zusätzlicher EKG-Kurs gemacht und es gab (am Wochenende) einen echt guten Nieren-Sono-Kurs.
Wie gesagt, ich war insgesamt zufrieden mit dem Tertial in Rüsselsheim. Ich habe auf jeden Fall einiges mitgenommen und hatte viel Freude mit den kleinen Patienten, manches hätte aber auch noch besser laufen können.