Allgemein muss man sagen, die PJ erfahrung steht und fällt mit den betreuenden Ärzten sowie dem Stationsteam.
Meine 1. Station - A2 Gastroenterologie:
Pro:
- Man lernt gute Briefe zu schreiben
- Zuschauen bei Gastroskopien, ERCP, Koloskopien etc.
- Guter Kontakt zur Pflege
- Viele Patienten untersuchen, v.a. Gastroenterologische Krankheitsbilder
- Einige selbstständig durchgeführte Aszitespunktionen
- Da auf dieser Station auch die Nierenpatienten liegen kann man viel lernen über Dialyse, Nierenbiopsie und auch mal mitgehen/mitmachen.
- Wenn man sich selbst einbringt und Mühe gibt kann man viel lernen und mitnehmen. Nicht nur über rein medizinische Tätigkeiten sondern auch das ganze organisatorische drum herum.
Contra:
- Man wurde gerne von den zu diesem Zeitpunkt zuständigen Ärzten für die "niedere Arbeit" wie blutabnehmen und botengänge genommen aber wenn man zu viel gefragt hat oder Wissen und Tätigkeiten eingefordert hat war man gleich genervt und musste sich zum Teil auch noch einen blöden Spruch anhören...
- eigene Patienten betreuen war auch nach mehrmaligem nachfragen und nerven auf dieser Station unter dieser Leitung nicht möglich.
- Insgesamt leider etwas frustrane Zeit welche aber durch den zweiten Teil des PJs mehr als wett gemacht wurde.
Meine 2. Station - Notaufnahme/Intermediate Care B2:
Hier gibt es nur positives zu berichten und diese 8 Wochen machen auch die positive Gesamtbewertung meines Tertials aus!
Ist man in der Notaufnahme, betreut man den ganzen Tag selbstständig Patienten. Holt sie sich in ein Zimmer, macht Anamnese, untersucht sie, ordnet Untersuchungen an die nötig sind (Rö-Thorax, EKG, Sono, Herz Echo etc.), meldet dem Patienten ein Bett an und lässt das Ganze am Ende nur noch kurz einen Oberarzt abnicken.
Wenn mal weniger los ist kann man ins Herz-Echo, Katheteter Labor oder zu andere Funktionsdiagnostiken gehen.
Es wird viel erklärt, gezeigt und man darf vorallem viel selber machen.
Es gibt auch einen REA Piepser der unter den Assistenten und den PJler rotiert wird und wenn im Haus irgendwo ein Herzalarm ausgelöst wird darf man losrennen und mit reanimieren.
Auf Station schreibt man viele Verlegungsbriefe, wird echt fit im EKG lesen, schreibt auf Visite die Kurve und kann viel bei ZVK, Sheldon Anlagen mithelfen, dabei sein und wenn es sich anbietet auch mal selber machen.
Wer mag kann auch immer mal einen Tag mit dem zuständigen Notarzt mitfahren.
Die Fortbildungen:
wie auch schon zu Uni zeiten sehr von der Motivation und vorbereitung des Dozenten abhändig aber zum grössten Teil sehr spannend und interessant gestaltet. viele fallbeispiele oder sogar mit echten patienten!
Fazit:
Insgesamt wird man als PJler wie ein Assistent behandelt und darf auch recht schnell so mitarbeiten.
Es sind alle freundlich und Fragen gegenüber immer und in jeder Situation aufgeschlossen.
Und obwohl ich eher chirurgisch orientiert bin war mein Innere Tertial einfach Top! Grosses Lob an alle!
Bewerbung
Offizielle Bewerbungstermine für externe Studenten stehen auf der Website des Dekanats Rostock.
Unterkünfte hat das Klinikum keine, aber man kann im "Friedenshof" (ein Wohnblock direkt daneben) günstig Wohnungen anmieten.