Ich wollte gerne ein Teil meines PJs in den USA machen und habe mich dann für Louisville entschieden, weil es dort einerseits keine Studiengebühren gibt, was es bezahlbar macht, und andererseits hat die Herzchirurgie in Louisville einen guten Ruf, in der ich weitere 4 Wochen verbracht habe.
Unterkunft ist über den Auslandsstudenten-Koordinator möglich, entweder auf dem Hauptcampus oder direkt bei den Kliniken. Recht teuer mit 25$ pro Nacht, aber da es sonst keinerlei Gebühren gibt, und die Nutzung von W-Lan, Telefon und Waschmaschinen/Trockner inklusive ist, bezahlbar.
Das PJ in der Orthopädischen Chirurgie/Trauma Team hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man wird nicht zum Blutabnahme und Braunülen legen ausgenutzt, wie es in vielen deutschen Unfallchirurgie-Tertialen der Fall ist. Damit hat man hier als Student gar nichts zu tun. Die OPs durfte ich mir frei aussuchen. Man wurde als Student nicht gebraucht, als Hakenhalter oder ähnliches, und die Ärzte haben sich immer gefreut, wenn sie einem was beibringen konnten. Ich durfte viel im OP machen, nicht nur Hautnähte.
Das Team war sehr nett und man hat auch privat einiges gemeinsam unternommen.
Mittagessen gab es immer umsonst und man kam jeden Tag dazu, sich eine kleine Pause zu nehmen.
Die Arbeitszeiten waren ziemlich anspruchsvoll. Beginn meistens um 6 Uhr. Am Ende des Tages, gegen 16/17 Uhr gab es dann noch eine Abschlussbesprechung, bei der man als Student ebenfalls erwartet wurde. 10/11 Stunden in der Klinik waren somit keine Seltenheit. Dafür hat es sich aber gelohnt und durch das tolle Team sehr viel Spaß gemacht, obwohl ich mit Unfallchirurgie nicht so viel am Hut habe.
Die Stadt an sich ist auch sehr süß. Keine Großstadt, d.h. man ist nicht gleich ganz verloren. Bei gutem Wetter kann man einiges unternehmen und es sind auch einige andere Auslandsstudenten vor Ort.
Fazit, es lohnt sich ein Unfallchirurgie Praktikum in Louisville zu absolvieren!!
Bewerbung
Die Bewertung ist eigentlich nur für Studenten aus Partneruniversitäten zugelassen, aber nach Absprache mit dem Auslandsstudenten-Koordinator durfte ich mich trotzdem bewerben. Die Bewerbung ist, wie überall in den USA recht aufwendig. Man benötigt einen Toefl Test, Zeugnisse, Empfehlungsschreiben und diverse Gesundheitsuntersuchungen, inkl. Tbc-Test. Lohnt sich aber!