Das erste PJ-Tertial in Lüneburg zu absolvieren war aus meiner Sicht eine großartige Entscheidung. Mein Tätigkeitskatalog liest sich deswegen so unvollständig, da ich das gesamte Tertial über schwanger und daher nur begrenzt einsetzbar war. Andere PJler im gleichen Feld haben natürlich Blutabnahmen, Punktionen und auch Notaufnahmen durchgeführt.
Da ich mich schon mit dem Hintergedanken einer möglichen Schwangerschaft beworben hatte, haben mich vor allem folgende Vorteile des Klinikums überzeugt:
- viele Fortbildungen in verschiedenen relevanten Fächern (Innere Medizin, Kardiologie, Chirurgie, Neurologie, Radiologie)
- ein bestehendes System für Blutabnahmen, so dass man hier auf die PJler nicht angewiesen ist
Und obwohl ich schon mit einer optimistischen Grundhaltung in das Tertial gegangen bin, wurde ich dort dann noch positiv überrascht!
+ Die gestellte Unterkunft ist 1a, frisch renoviert und von der Größe her am ehesten mit einer Loft-Wohnung zu vergleichen.
+ in der PJler-WG werden unter der Woche jeden Tag die Bäder geputzt, die Gemeinschaftsräume 2x/Woche
+ Man bekommt ein Fahrrad gestellt, so dass der Weg vom Gelände der psychiatrischen Klinik zum Klinikum in 10-15 Minuten zu bewältigen ist
+ das elektronische Wäsche-System erlaubt es einem, rund um die Uhr an frische Wäsche zu kommen
+ es gibt ein Chipsystem, mit dem jede mehr gearbeitete Minute erfasst wird. Das erlaubt es einem, Überstunden anzusammeln, die dann in Absprache unkompliziert in freie Tage umgewandelt werden können
+ jeden Tag befinden sich außerdem 6 Euro auf dem Chip, mit denen man essen gehen kann, diese verfallen bei Nichtbenutzung. Ich konnte damit frühstücken und Mittag essen, vielen haben sich auch Salat für zu Hause mitgenommen.
+ es gibt in der Inneren einen Rotationsplan, der vorsieht, dass man jeweils 6 Wochen auf 2 Stationen verbringt, dazu kommen Wochen in der Ambulanz, der Radiologie, dem Endoskopiezentrum und der kardiologischen Funktionsabteilung.
+ Fahrtkostenerstattung. Damit relativierte sich mein einziger Minuspunkt, nämlich, dass man alle 2 Wochen zur Weiterbildung ans UKE fahren muss. Die 3 Stunden, die man dort verbringt, werden als voller Arbeitstag gezählt und man bekommt wie gesagt die Fahrtkosten erstattet. So wird es dann doch gut erträglich
Am wichtigsten war aber natürlich die natürliche Herzlichkeit, mit der man im Klinikum insgesamt und auf Station empfangen wurde. Das sehr junge Team der Inneren hat mich toll aufgenommen und schnell in die Stationsabläufe integriert. Mit ein wenig Engagement konnte ich hier schnell Verantwortung übernehmen und eigene Patienten betreuen und habe mich so trotz meiner begrenzten Einsetzbarkeit nie überflüssig gefühlt.
Die Hierarchien würde ich als eher flach bezeichnen, die Oberärzte standen den Assistenzärzten stets zur Seite, dazu gehörten unter anderem tägliche Besprechungen aller Patienten auf Station. Ansonsten waren sie jederzeit telefonisch erreichbar und trotz ihres enormen Arbeitspensums immer geduldig und hilfsbereit.
Dank der prima Bedingungen und des netten Teams hatte ich in Lüneburg ein wirklich tolles Tertial! Vielen Dank dafür!
Bewerbung
Wie in der neuen Approbationsordnung vorgesehen habe ich mich zum Termin an der zuständigen Universität (Hamburg) beworben.
