Das Haus hat zwei chirurgische Kliniken (Allgemein/Visceral/Gefäß und Unfall/Ortho). Es laufen je Arbeitstag vier OP-Säle, von denen jede Abteilung zwei für sich belegt bzw. mit der Gyn teilt. Der Tagesablauf ist entspechend durchgeplant; wozu man eingeteilt ist, weiß man i.d.R. schon am Vortag.
Es beginnt morgens mit einer Röntgenbesprechung; anschließend wird die Station visitiert und man geht Richtung OP. Man macht hier routinemäßig 2. Assistenz bei großen Eingriffen (TEP, Offener Bauch) oder 1. Assitenz bei Laparoskopie, Revisionseingriffen etc.
Kleinere Sachen wie Metallentfernung, Abszessspaltung oder auch Gelegenheitsappendektomie lassen einen die Oberärzte unter Aufsicht auch selbst machen.
Den Rest des Tages verbringt man auf der Station mit Briefen oder Reha-Anträgen oder in den Ambulanzen (Sprechstunden und Notaufnahme). Die Wundversorgung bei Notfallpatienten macht man, wenn man schon nähen kann, selbstständig, ansonsten lernt man es spätestens hier. Patienten mit weniger offensichtlichen Problemen anamnestiziert und untersucht man auch selbstständig und führt sie nach Rücksprache dann der entsprechenden Diagnostik und Versorgung zu. Röntgenbilder beurteilen zu können ist dabei natürlich hilfreich, wer Probleme damit haben sollte, kann aber auch ungestraft erfahrenere Kollegen hinzuziehen; hier sind alle sehr nett und hilfsbereit und nehmen sich Zeit für Erklärungen, egal ob in der Ambulanz, auf Station oder im OP.
Falls hier jemand das Blutabnehmen oder Braunülenlegen vermissen sollte: Das wird von extra dafür angestellten studentischen Kollegen übernommen; selbst Hand anlegen zu müssen ist eher die Ausnahme als die Regel.
Am Nachmittag, gibt es für alles, was im Tagdienst erledigt wurde, noch eine bekommt man eben diesen dann auch im Anschluss.
Klassischen PJ-Unterricht gibt es hier nicht, sondern jeden Mittwoch eine abteilungsinterne oder interdisziplinäre Fortbildung.