PJ-Tertial Orthopädie in Spital Brig (11/2014 bis 2/2015)

Station(en)
2
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Heidelberg - Fakultaet Mannheim
Kommentar
Ich habe mein ersten PJ-Teil im wunderschönen deutschsprachigen Teil des Wallis in Brig verbracht. Ich kann mich meinen Vor-UHUs nur anschließen und nochmals herausstellen was für eine tolle Zeit ich in Brig auf der Orthopädie verbringen durfte.

Am ersten Tag wurde ich in der Morgenbesprechung begrüßt und Dr. Cremer (u.a. zuständig für PJ/UHU) zeigte mir das Spital und alle wichtigen Anlaufstellen ( Cafeteria, Ortho-Sekreteriat, Physio, Wäscheuasgeabe, OP, etc.). Ich wurde sehr herzlich von allen aufgenommen und fühlte mich vom ersten Tag an als Teil eines kleinen harmonischen Teams. Das Team besteht aus 4 Assistenzärzten die je einem Chefarzt bzw. einem Oberarzt fest zugeordnet sind und somit auch mit diesem operieren.

Der Aufgabenbereich des UHUs ist sehr vielfältig. Auf Station fallen typische PJ-Aufgaben wie Blutentnahme und Zugang legen weg, da dies die Pflege übernimmt. Man geht mit auf Visite, stellt Reha-Anträge, darf sich an Arztbriefen versuchen und sich auch bei manchen AÄ um eigene Patienten kümmern. Da ist natürlich schon ein Stück weit Eigeninitiative gefragt. Als fester Bestandteil des UHU-Daseins gehört die Anästhesiesprechstunde. Da der Großteil der Patienten auf der Orthopädie elektiv kommt, werden die Patienten bevor Sie auf Station kommen vom UHU gesehen. Es geht dann weniger um Untersuchungsbefund sondern eher um Anamnese, Vorerkrankungen, Vormedikation, etc. Die Patienten werden dann noch einmal kurz untersucht ( Lunge/Herz/Bauch, je nach Vorgeschichte andere Organsysteme) und anschließend ins Aufnahmesystem eingetragen. Dabei werden dann auch bereits für den Eintrittstag Medikamente verordnet (nach RS mit den Assistenten). Parallel dazu sieht ein Anästhesist die Patienten auch, so dass man bei auffälligen Untersuchungsbefunden (neu aufgefallenes Herzgeräusch, etc.) gleich eine Rückmeldung bekommt.

Auch eine Aufgabe des UHUs ist die Vorbereitung der Infiltration für Patienten aus der Wirbelsäulensprechstunde. Die Infiltration nimmt Dr. Krappel (Chef Wirbelsäule) unter Rüntgenkontrolle mittels C-Bogen vor. Man lagert die Patienten vorher und stellt Medis, etc. bereit.

An vielen Tagen ist man im OP und darf dort neben Pflichtaufgaben wie Knie-TP als zweite Assistenz auch selbst viel machen. Häufig darf man erste Assistenz sein und dementsprechend auch wirklich mithelfen. Man wird schnell eingebunden und kann viel nähen (subcutan, EKN, Donati, intrakutan). Die Stimmung ist im OP-Team durchweg wirklich sehr angenhm und sogar nahezu freundschaftlich.Vom medizinsichen ist es meiner Meinung nach auch sehr interessant. Navigierte Knie-TP Implantation, Rolex-Table bei Hüft-TP mit minimalinvasivem anterioren Zugang (sehr beeindruckend), Schulter-Arthroskopien, Kreuzbandplastik mit Ligamys-System, Wirbelsäulen-OPs von dorsal wie ventral, Hand- und Fuss-OPs, etc. Mann kann eine Menge sehen und eine Menge lernen.

Den Notfall gibt es in Brig leider nicht mehr, es besteht jedoch die Möglichkeit nach Visp zu rotieren und dort einen Teil im Notfall zu verbringen.

Lehre gibt es nach Absprache mit Dr. Cremer, die nicht regelmäßig stattfand, jedoch wenn wirklich ausgezeichnet war.

Was mir noch sehr wichtig ist hervorzuheben, ist die ausgesprochen gute Stimmung und das MITeinander im Team. Jeder erfährt Wertschätzung durch die anderen, auch die Chefs verstehen es ohne Verlust von Autorität eine sehr hohe Zufriedenheit im Team herzustellen. Das bin ich leider aus Deutschland überhaupt nicht gewohnt.

Ansonsten ist das Wallis natürlich ein riesiger Naturspielplatz. Rund um Brig riesige Berge mit einer großen Vielfalt an Wintersport, Mailand, Lago Maggiore, Zermatt, alles leicht und gut zu erreichen.

Fazit: Ich kann es nur jedem empfehlen, nach Brig zu gehen. Egal ob man interessiert ist an Ortho oder nicht, es lohnt sich auf so vielen Ebenen, so dass ich nur meine absolute Empfehlung aussprechen kann.
Bewerbung
1,5 Jahre, geht aber sicher auch später. Auch Rotation von Visp aus ist möglich.
Bewerbungsschreiben an OA Dr. Claus Cremer.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Rehas anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
850
Gebühren in EUR
-

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2