Pro:
- Fast täglich mit am Tisch bei sehr seltenen Herz-OPs (Bypässe, Implantation LVAD, BiVAD, Herztransplantation, Notfälle mit ECMO-Anlage)
- Wenn man auf Station ist kann man bei Interesse Herz-Echos lernen und selbst durchführen, sonst Blutabnehmen, Braunülen legen, Thoraxdrainagen ziehen
- Meist nette Assistenten
- Fast durchweg sehr nette Pflegekräfte
Contra:
- Teilweise extrem rauer Umgangston zwischen Oberärzten/Chef und Assistenten (zu Lasten der Patienten) und Dauerkrieg zwischen manchen Oberärzten.
- Cholerische Anfälle von Oberärzten, wenn sich die OP etwas schwieriger gestaltet/nicht wie geplant durchführbar, gehören zur Tagesordnung oder Assistenzärzte/frische Fachärzte werden mit unverschuldeten Komplikationen (die ja in der Herzchirurgie bekanntlich vorkommen sollen) gleich alleine gelassen und am nächsten Morgen in der Frühbesprechung dafür geschimpft.
- Teilweise richtig bösartige OP-Schwestern, denen man beim besten Willen einfach gar nichts recht machen kann.
Insgesamt interessante 4 Wochen in einer Chirurgie der ganz alten Schule.
Wer Interesse an Herzchirurgie oder auch Kardiologie hat, lernt mit Sicherheit viel. Ansonsten sollte man sich von Anfang an klar machen, dass es für Engagement einfach keinen Dank gibt. Das beste ist wohl von den interessanten Operationen zu profitieren. Gutes Frühstück ist empfehlenswert, man weiss nie wie lang man steht. Wenn man dann hungrig am frühen Nachmittag den OP verlässt, gibt es aber meistens nicht mehr viel zu tun und man kann früh gehen. Die Stationsärzte freuen sich, wenn man ihnen beim Blutabnehmen hilft, sind aber nicht auf einen angewiesen. Zu den Fortbildungen um 16h00 kann man problemlos gehen, man muss es nur einfach sagen. Im Zweifelsfall an Prof. Ruhparwar halten, von den Oberärzten mit der Netteste und Kompetenteste.