Wir haben die 16 Wochen des Innere-Tertials an der Elisabeth Klinik verbracht und es war im Großen und Ganzen ein gutes Praktikum. Sehr positiv hervorzuheben ist das familiäre Klima, sowie eine flache Hierarchie, die ein unkompliziertes Kommunizieren erlaubt. Neben einem Arzt, der als Ansprechpartner für PJ-ler gilt, gibt es auch eine sehr engagierte und nette administrative PJ-Verantwortliche, an die man sich bei kleineren Problemen (Stationszuteilung, Urlaubstage etc) wenden kann.
Ãœblicherweise ist man als Student mehrere Wochen auf der Station, auf der Rettungsstelle und in der Funktionsdiagnostik (v.a. Endoskopie) zugeteilt.
Zur Station: Das gesamte Personal ist üblicherweise nett und es herrscht ein angenehmes Klima, obwohl oft auch eine Unterbesetzung der Pflege und Ärzte spürbar ist. Negativ haben wir erlebt, dass der PJ-Alltag auf der Station oft von vielen Blutabnahmen, Zugängen, Telefonaten und Aufklärungen geprägt ist. Die Venenpunktion wird nicht von der Pflege übernommen, womit diese Arbeit eigentlich immer an den Studenten hängen bleibt, auch wenn man dadurch Visiten, interessante Untersuchungen oder Eingriffe verpasst. Fallen etwas weniger Routinetätigkeiten an, kann man bei der täglichen Visite mitgehen (1x pro Woche Chefvisite), womit man auch einiges lernen kann. Es ist auch vorgesehen, dass man je nach Motivation und Zeit eigene Patienten führt, was aber durch die erwähnten Routinetätigkeiten oft unrealistisch wird.
Zur Rettungsstelle: Hier macht man vor allem geplante Aufnahmen, also Status mit Anamnese etc, sowie die weiterführende Diagnostik und Anordnungen. V.a. im Spätdienst kommen mehr akute Aufnahmen dazu. Die Venenpunktion, EKG und Vitalparameter-Messung wird hier von der Pflege übernommen, somit ist hier der Lerneffekt für Studenten am größten, da man viel zum selber untersuchen kommt.
Zur Funktionsdiagnostik: Hier assistiert man i.d.R bei Koloskopien und Gastroskopien und kann auch bei Sonografie und Belastungs EKG dabei sein. Man ist hier eher als Pflegekraft eingesetzt und hilft meist beim Sedieren der Patienten, beim Verschieben der Betten und ein Untersuchungsgerät bekommt man kaum in die Hände. Insgesamt wird aber von den meisten Oberärzten beim Untersuchen viel erklärt, das Klima ist auch hier angenehm und man kann bei vielen Untersuchungen dabei sein.
Die angebotenen Fortbildungen sind prinzipiell ausgezeichnet, entfallen aber leider oft.
Insgesamt ist es also ein angenehmes Praktikum mit nettem Personal und einigen lehrreichen Erfahrungen. Allerdings darf man sich nicht einen zu großen Lerneffekt erwarten und muss viel Routinearbeit leisten. Blutabnahmen und Zugänge gehören zum Hauptaufgabengebiet, dafür ist aber auch im Gegensatz zu vielen anderen Kliniken eine eindeutige Wertschätzung dieser Tätigkeiten vorhanden und viele Ärzte bemühen sich trotz der zeitlichen Engpässe, interessante Inhalte zu vermitteln.