Dieses Tertial hatte zwei völlig voneinander unabhängige Teile (unterschiedliche Chefärzte!), die qualitativ auch völlig unterschiedlich gewesen sind.
Erster Teil) Rheumatologie. Es ist der blanke PJler-Horror. Man wurde explizit aus der Chefetage angwiesen, nur Patienten mit einem Routineformular aufzunehmen und Blutentnahmen durhczuführen. Eigene Patienten betreuen, deren Verlauf zu beobachten, sich Gedanken über sinnvolle Untersuchungen und mögliche Therapien zu machen, eine schnelle Bedsidesonographie aus eigener Initiative, Arztbriefe schreiben, Anleitung und Fortbildung wurde explizit abgelehnt und war nur nach mehrfacher nervenaufreibender Diskussion möglich. Man wird wie ein debiler Zudiener behandelt.
Zweiter Teil) Allgemeine Innere (Gastro, Geriatrie, Kardio). Regelmäßige Fortbildungen mit Sono-Kurs beim Oberarzt, klasse! Da habe ich sehr, sehr viel mitnehmen können. Wenn man mehrfahc dabei ist, darf man Abdomensonographien unter Anleitung vom OA auch selbst machen. Auf der Station durfte man sogar mehrere Patienten selbst betreuen und von A-Z alles selbst übernehmen, mit Anleitung und Rücksprache vom OA. Sehr gute Betreuung. Es gab immer Zeit zum Mittagessen, meist sind alle Stationsärzte mitgekommen. Man darf zu allen Funktionsuntersuchungen kommen und auch nach Absprache in die Notaufnahme rotieren. Nachteil: Extrem viele Blutentnahmen. Einige Stationsärzte haben begriffen, dass PJler nicht das selbe wie Sklave bedeutet und haben dabei geholfen. Andere haben einem nach 4 Stunden Blut abnehmen noch weitere BEs aufschwatzen wollen. Hab es irgendwann einfach nicht mehr mit mir machen lassen... Da muss jeder seinen eigenen Weg finden, glaube ich...Die Pflege war auf allen Stationen ausgesprochen freundlich! Das hat über so manchen Ärger hinweggerettet :)
