Ich habe mein Tertial in Mayen begonnen. Es besteht die Möglichkeit 8 Wochen im St. Elisabeth Mayen zu hospitieren. Dies wurde mir von einer Freundin empfohlen und es hat sich wirklich gelohnt. Als einzige PJlerin hatte man die freie Auswahl wie man seinen Tag gestaltete. Am ersten Tag hatte ich bereits ein relativ langes Gespräch mit dem Chef, dem die Ausbildung der PJler sehr sehr wichtig ist und der einen auch persönlich sehr ernst nimmt. Es ist ihm wichtig, dass man eigene Patienten betreut und vorstellt. Außerdem stehen einem die Türen in sämtlichen Funktions- und Diagnosikräumen immer offen. Es ist gewünscht dass man möglichst viele Punktionen (Pleura- Aszites) selbst macht. Auch zu Kardioversionen etc wurde ich hinzu gerufen. Bereits am ersten Tag durfte ich im Herzkatheter mit am Tisch stehen und später dort selbstständig die Schleusen legen. Blutentnahmen macht man natürlich mal wenn Not am Mann ist, allerdings gehört das nicht zu den täglichen Aufgaben. Wenn man möchste besteht die Möglichkeit im Echo zu helfen und selbst schallen zu lernen. Ebenso wäre dies auch in der Abdomen-Sonografie möglich. Alles in Allem waren die 8 Wochen dort super und genau wie man sich sein Innere-Terital vorstellt. Absolut empfehlenswert!
Leider war die Atmosphäre im Kemperhof im Vergleich zu Mayen sehr anonym und man wurde als Pjler nicht einmal in den Besprechungen vorgestellt und manchen Chefs musste man fast hinterherlaufen, um sich einmal vorzustellen. Es ist sehr Stations- und Assistenzarzt abhängig, aber es ist teilweise schwerer etwas zu lernen bzw etwas praktisch tun zu können. Man muss sich oft anbieten und wiederolt darum bitten gerufen zu werden falls man etwas spannendes sehen kann oder z.B. eine Punktion machen kann. Am Anfang bin ich viel nur mitgelaufen, was mir zu langweilig war.
In solchen Fällen kann man allerdings immer in die IDA (Notaufnahme) gehen, da ist fast immer was zu tun. In der Endokspoie kann man auch fast immer bei Untersuchungen zusehen und auf der Intensivstation gibt es auch meistens etwas spannendes und die Leute da waren immer super nett und haben viel erklärt. Auch besteht die Möglichkeit im Sono während von den Ärzten Befunde geschrieben werden, schonmal selbst zu schallen.
Leider war eine richtige eigene Patientenbetreuung auch nicht möglich, alleine schon weil man jeden Tag von ca 13:30 bis 16:30 Studentenunterricht hat. Man verpasst deshalbt Röntgen-Demos etc. und ist immer nur den halben Tag auf der jeweiligen Station, was ich sehr schlade finde.
Also zusammenfassend kann man sagen dass es im Kemperhof etwas mehr Eigeninitiative fordert, wenn man etwas lernen will.
Mir hat es tendentiell in der M2 (Kardio, Nephro) besser gefallen als in der M1 (Gastro-Entero).Ich glaube es ist möglich 2 Wochen auf die Med Intensiv zu gehen. ich denke das lohnt sich sehr.