Ein schwer zu bewertendes Tertial. Die Stimmung auf Station war meistens gut und eigentlich waren von den Schwestern, über die Assistenten und Oberärzte alle immer sehr freundlich.
Zur Einstimmung: An meinem ersten Tag wurde ich von der Schwester mit „Ach, du kommst zum Blutabhnehmen?!“ begrüßt...
Meine Arbeit bestand dann auch größtenteils aus Blutabnehmen, Nadeln legen, Briefe schreiben und Hausärzten/Befunden hinterhertelefonieren, sowie ab und zu BGAs und eine Reihe Schellong Tests. Die Blutabnahmen hatten es in sich, täglich häufig 20-25 bei denen einem auch niemand hilft (es wird immer wieder betont dass sie das Blutabnehmen zeitlich nicht schaffen und dafür Studenten brauchen). Dazu kommen noch eine sehr variable Anzahl an Nadeln (2-10).
Zum Nadeln legen wird man vom Assistenzarzt - je nachdem wer gerade da ist - auch gerne mal aus Isolierzimmern geholt (in denen man gerade Blut abnimmt) anstatt dass sie es schnell selber machen... Die letzten zwei Wochen war noch ein zweiter PJler da, dann war es deutlich angenehmer.
Wenn man mit Blutabnahmen und Nadeln fertig ist, macht man Aufnahmen. Davon sind immer genug da da die Station sehr viele elektive Patienten hat und somit einen hohen Durchlauf. Theoretisch soll man auch bei Visite mitgehen, praktisch ist aber häufig keine Zeit weil die Blutabnahmen/Nadeln fertig werden müssen.
Das Fortbildungsangebot ist eigentlich sehr gut. Es gibt 4 Fortbildungen pro Woche. Der EKG Kurs ist bei uns allerdings die ersten 7 Wochen ausgefallen und auch alle anderen fallen häufiger mal aus. Ich hatte oft auch keine Zeit hinzugehen da es sich mit der Kurvenvisite mit dem OA überschneidet. Dazu gibt es noch eine Woche in der Notaufnahme und eine in der Radiologie. Beides wird von Stationsseite nicht so gerne gesehen, man ist ja schließlich zum Blutabnehmen dort.
Unterm Strich habe ich in erster Linie das Briefe schreiben und EKG befunden gelernt, was ja auch nicht so übel ist. Theoretisch kann man mit in die Funktionen gehen, wenn man alleine ist, bleibt aber nicht viel Zeit. Eine Assistenzärztin, die schon etwas länger dort war, hat sich wenn Zeit war wirklich Mühe gegeben Teaching zu machen. Zeit war nur leider nicht häufig ;) Positiv hervorheben muss man noch dass alle zusammen Mittagessen gehen und die Kantine auch ganz gut ist!
Alles in allem war es kein schlechtes Tertial, bestand aber aus viel Blutabnehmen und Briefe schreiben. „Früh gehen“ wie es in vielen älteren Berichten beschrieben wurde kann ich auch nicht bestätigen, vor 16 Uhr bin ich fast nie gegangen, meist war es gegen 17 Uhr.
Bewerbung
über MeCuM, erste Wahl, kein Empfehlungsschreiben