PJ-Tertial Innere in Buergerspital St. Gallen (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
Station 4
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Für mein Tertial in der Innere Medizin zog es mich in die Schweiz. Wegen den guten Erfahrungsberichten meiner Vorgänger habe ich mich im Bürgerspital beworben. Die Bewerbung an sich war sehr unkompliziert und ich erhielt auch schon einige Wochen später eine Zusage. Sehr hilfreich ist auch, dass fast alles von den Sekretärinnen und der Spitalverwaltung organisiert wird und man bei Fragen auch telefonisch sehr freundliche Auskünfte erhält. Auch um die Unterkunft wurde sich von der Klinik aus gekümmert. Ich hatte nur in meiner Bewerbung angegeben, dass ich gerne ein Zimmer im Personalwohnheim hätte. Solltet ihr euch für eine Unterkunft in dem Personalwohnheim entscheiden, fragt bei der Gästebetreuung nach einem Zimmer im Betonbau, die sind nämlich etwas grösser und schalldichter als die im Holzbau.

Über die Arbeit im Spital: Dienstbeginn war morgens um 8 Uhr(Donnerstags wegen einer Fortbildung im Kantonsspital schon um 7:40) und es wurde mit einem Morgenrapport begonnen. Daran anschließend fanden dienstags interne Fortbildungen, mittwochs ein Journal Club (Studienvorstellung) und freitags ein Bed-Side-Teaching am Patienten statt. Zwischen 8:45 und 9:00 gingen alle immer zusammen frühstücken. Um 9:15 begannen dann die Visiten auf den Stationen. Alle zwei Wochen ist auf einer Station Chefvisite und jede bei jeder zweiten Chefvisite wird in einer großen Runde mit allen Therapeuten und einer Pflegekraft ein schwieriger Patient/Fall besprochen. Nach der Visite (Dauer unterschiedlich jedoch nie länger als 11 Uhr) und den Einträgen der Verlaufsdokumentation war dann vor bzw. nach dem Mittagessen genügend Zeit für die Aufnahme der Eintritte. Als PJ-Student nimmt man pro Tag nicht mehr als einen Patienten auf, damit man genügend Zeit hat um eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung durchzuführen und sich aus mitgeschickten Ärzteberichten über den Patienten zu informieren. Im Anschluss habe ich den Patienten mit meiner zuständigen Oberärztin besprochen und in Rücksprache mit ihr Verordnungen für Medikamente und Untersuchungen vorgeschlagen. Zweimal pro Woche fanden nachmittags noch interdisziplinäre Besprechungen (gemeinsam mit Physio- und Ergotherapeuten, Pflegekräften, Logopäden und Sozialarbeitern) statt, in denen man erfuhr, welche Fortschritte die Patienten in den Therapien machten und die zukünftigen Wohnmöglichkeiten besprach. Um halb fünf trafen wir uns alle zum Abendrapport, in dem wir die neu aufgenommenen Patienten vorgestellten, der Dienstarzt seine Übergabe für die Nacht erhielt und Röntgenbilder besprochen wurden. Um fünf war dann meist für uns PJler Feierabend. Falls man mal einen Termin hatte oder früher gehen musste, war das kein Problem.
An Tagen wo viel zu tun war, bzw. auf der eigenen Station kein Eintritt kam, wurde man gefragt ob man auf einer anderen Station aushelfen könne. So kam man auch mit anderen Oberärzten in Kontakt, was ich sehr interessant fand, da jeder eine eigene Arbeitsart hat und ich so viel lernte.
Bis auf das Unterschreiben von Verordnungen durfte ich genauso viel machen wie die Assistenzärzte. Man lernt im Bürgerspital somit sehr gut den Alltag eines Stationsarztes kennen und sieht, dass diese Arbeit nicht unmöglich ist und sehr viel Spaß machen kann.

PJ-Unterricht wurde nicht direkt angeboten, jedoch durfte wir Studenten immer in das auf der anderen Seite der Rorschacherstrasse liegende Kantonspital gehen wo es Mittwoches immer einen Fall der Woche gab und Donnerstags Abends den unschlagbar guten EKG-Kurs bei Frau Balogh-Elsess. Außerdem hat man in der großen Röntgenbesprechung dienstags (11:30 im Kantonspital) und in den o.g morgendlichen Fortbildungen viele interessante und prüfungswichtige Themen besprochen und gelernt.

Die Stimmung in der Klinik war außergewöhnlich gut. Ich wurde von allen Ärzten, aber auch vom Pflegepersonal und den Therapeuten, sehr freundlich aufgenommen. Jeder stand mir bei Rat und Tat zur Seite und versuchte mich so gut es ging in meinen Tätigkeiten zu unterstützen. Selten habe ich mich so ernstgenommen gefühlt.

Am Ende meiner 4 Monate fiel es mir sehr schwer von allen Abschied zunehmen, weil ich mich sehr wohl gefühlt habe und mir meine Arbeit unglaublich viel Spaß gemacht hat. Da man in allen Fachbereichen mit geriatrischen Patienten in Zukunft zu tun hat und die Arbeit im Bürgerspital viel Spaß macht, kann ich jedem empfehlen sich in dieser Klinik für ein Tertial zu bewerben.

Bewerbung
Ich habe mich ca. 1.5 Jahre im Vorraus beim Ärztesekretariat angemeldet. Sicherlich sind aber auch noch kürzfritigere Bewerbungen möglich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
ca. 850

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1