PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Bremen-Mitte (3/2015 bis 6/2015)

Station(en)
113
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Kurzzusammenfassung für alle, die nicht so viel lesen wollen: Man darf (fast) alles, muss (praktisch) nichts und kann jede Menge lernen.

Von meinem Neurologie-Tertial in den Kliniken Bremen Mitte und Bremen Ost bin ich absolut begeistert und kann das ohne Einschränkungen weiterempfehlen. Hier kann man praktisch alles machen, was auch zu den Aufgaben eines fertigen Arztes gehört und wird dabei von den Oberärzten und Assistenten total gut betreut. Schon nach wenigen Tagen habe ich Patienten alleine aufgenommen, sie bei der Visite vorgestellt, die notwendigen Untersuchungen angemeldet und Briefe diktiert. Teilweise hatte ich auf Station auch meine eigenen Patienten, die ich, immer mit Rücksprache natürlich, komplett alleine betreut habe. Wenn man will kann man (fast) jede Lumbalpunktion, die ansteht, selbst machen und auch bei anderen Untersuchungen, z. B. in der Elektrophysiologie und bei „Eingriffen“ wie Trachealkanülenwechseln auf der Frühreha selbst Hand anlegen. Da es einen Blutabnahmedienst gibt, muss man nur ab und zu mal ein oder zwei Blutabnahmen machen und auch das Zugängen-legen hält sich in Grenzen.
In der Notaufnahme habe ich mir oft die Patienten als erste angeschaut und untersucht (zweimal auch inklusive der Ãœbergabe durch den Notarzt) und dann mit dem Assistenzarzt den Fall und das Procedere besprochen, bevor der sich selbst noch mal ein Bild gemacht hat.
Da ich während meines ganzen Tertials die einzige PJlerin in der Neurologie war, hatte ich keinen festen Rotationsplan. Stattdessen konnte ich mir selbst aussuchen wann ich für wie lange in welche Bereiche gehe.
Total positiv war ich davon überrascht, dass sich praktisch alle Ärzte Zeit nehmen um einem was zu erklären, Fragen zu beantworten und interessante Fälle zu besprechen, auch wenn viel zu tun ist. Zum Teil haben die Assistenten und gelegentlich auch mal die Oberärzte sogar richtigen Unterricht oder eine simulierte Bettenprüfung gemacht. Dazu kommt, dass die Ärzte untereinander ein total gutes und kollegiales Verhältnis haben und man super in das Team integriert wird – im Krankenhausalltag, aber auch beim Mittagessen und bei diversen Freizeitaktivitäten. Und a propos Freizeit: die kommt als PJler auch nicht zu kurz im schönen Bremen ;-) – meistens bin ich zwischen vier und halb fünf gegangen, ab und zu auch später, aber dafür auch öfter mal etwas früher. Ein großer Pluspunkt für mich war auch, dass man in Bremen PJler aus ganz Deutschland trifft (die Göttinger waren deutlich in der Minderheit) und es dadurch relativ leicht war Anschluss zu finden.
Eine organisatorische Sache ist vielleicht nicht unerheblich zu wissen: Die Neurologie ist in Bremen auf zwei Standorte – das Klinikum Mitte und das Klinikum Ost – aufgeteilt. Ich habe mein PJ über die Uni Göttingen offiziell in Mitte gemacht, wo sich aber nur die Stroke Unit und die Stroke-Notaufnahme befinden. Die restliche Neurologie (inklusive Elektrophysiologie und allgemeiner NA) ist in Ost. Da beide neurologische Abteilungen den gleichen Chef haben war es kein Problem nach zwei Wochen Stroke nach Ost zu wechseln. Es schadet aber sicher nicht das vorher noch mal abzuklären, vorallem weil das Klinikum Ost, das bisher kein Lehrkrankenhaus war, demnächst einen Vertrag mit der Uni Hamburg abschließen soll.
Und noch kurz die wichtigen Fakten zu Bezahlung und Verpflegung: Im Monat gibt es knapp 600 €, Mittagessen gibt es zu Mitarbeiterpreisen und Kleidung wird gestellt.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Notaufnahme
Punktionen
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2