Unterkunft & Verpflegung
Ich war mit 2 weiteren PJlern in einer 3-Raum Wohnung mit großer Küche und eigenem Bad mit Dusche und WC an jedem Zimmer untergebracht. Es gab 300 Euro / Monat Taschengeld und die Fahrten zu den Studientagen nach Hamburg konnte man sich ebenfalls bezahlen lassen. Man bekommt für jeden Monat 31 Essenmarken und hat zum Mittag 3 verschiedene Gerichte (ein Vegetarisches), ein Salatselbstbedienungsbuffet, eine Suppe, Dessert und Obst zur Auswahl.
Atmosphäre
Stade ist ein sehr familiäres Krankenhaus. Die Hierarchien sind hier sehr flach mit viel Kontakt zu Chef- und Oberärzten. Es fällt einem leicht, sich hier schnell einzuleben, da man sehr freundlich von allen empfangen wird. Die Assistenzärzte sind ein sehr freundliches und herzliches Team, in dem man schnell integriert wird, viel gezeigt bekommt und viel Spaß haben kann.
Aufgaben
Der PJler ist hier zusätzlich. Für Blutentnahmen ist eine eigens dafür angestellte Schwester zuständig und an ärztlichen Tätigkeiten steht einem hier, unter Supervision der Assistenzärzte und der Möglichkeit zur Rücksprach mit Ober- und Chefarzt, alles zur Auswahl, was die Neurologie bietet. Man wird langsam an die Aufgaben herangeführt. Bevor man das erste Mal einen Patienten allein untersucht wird einem gezeigt, wie eine neurologische Untersuchung abläuft und bei Erkrankungen, die eine besondere Untersuchung erfordern wird ebenfalls darauf eingegangen. Später kann man, wenn man daran interessiert ist, seine eigenen Patienten (unter Supervision) betreuen und die Entlassungsbriefe schreiben, die am Ende gegengelesen werden. Außerdem sind täglich mehrere Lumbalpunktionen durchzuführen, sodass man auch als PJler öfter angeboten bekommt, eine LP durchzuführen, und am Ende des Tertials darin recht sicher werden kann.
Rotation
Man hat die Möglichkeit zwischen Stroke, Notaufnahme und 2 Normalstationen frei umher zu rotieren. Außerdem steht einem jederzeit frei tage- oder stundenweise in der Funktionsabteilung oder Neuro-Ambulanz zu hospitieren. In der Funktionsabteilung gehören u.a. EEG, ENG, SEP, EMG, Transcranieller Doppler, Carotis-Doppler und Nervenultraschall zum Tagesgeschäft. Außerdem verfügt die neurologische Klinik über einen Kassensitz für Neurologie, wodurch die Möglichkeit besteht in der Neuroambulanz auch etwas periphere Neurologie zu sehen, die man sonst in Krankenhäusern eher weniger zu Gesicht bekommt.
Lehre
Im PJ in Stade gibt es mehrere Lehrangebote. Neurologisch findet 1x / Woche interaktiver Unterricht beim Chefarzt statt, der sich dafür viel Zeit nimmt. Dienstags und mittwochs ist Chefarztvisite und auf Normalstation 1x / Woche und auf Stroke 5x / Woche Oberarztvisite, wo man in Sachen Untersuchungstechnik noch viel dazulernen kann. Wöchentlich findet freitags 12:30 eine Fortbildung für die Assistenzärzte zu neurologischen Krankheiten statt. Mittwochs finden in regelmäßigen Abständen EEG-Fortbildungen statt.
Jeden Dienstag findet ein fachübergreifendes einstündiges PJ-Seminar meist bei den Chefärzten der jeweiligen Klinik statt, das fest eingeplant ist, jedes Mal stattgefunden hat und für das man immer von Station weg konnte.
Alle 2 Wochen findet freitags ein PJ-Studientag in Hamburg statt, der von 10:15 bis 13:45 geht und den Rest des Tages hat man zur freien Verfügung.
Insgesamt ein sehr gelungenes Tertial in einem sehr freundlichen und gut organisiertem Umfeld.
Ich hoffe, ich konnte die wichtigsten Punkte anbringen und konnte zu einer Meinungsbildung beitragen.