Tagesablauf: Um 0800 ist Beginn auf Station, man beginnt mit Blut abnehmen und kann sich dann der Visite anschließen (Donnerstag Chefvisite), welche bis um 0840 läuft (Frühbesprechung mit der Kardiologie, ein- bis zweimal wöchentlich Vorstellung von neuen Papern), danach Komplettierung der Visite, Rest der Blutabnahmen und Tagesgeschäft (Patienten aufnehmen, untersuchen und entlassen).
Was mir allerdings sauer aufgestoßen ist, ist die Tatsache, dass die Pneumologie hier sehr eng gefasst ist - habe nur selten COPDler und keinen einzigen Asthmatiker gesehen (dafür aber einige PAHler, recht interessant), es waren zu 95% Lungenkrebspatienten, die meistens nur ein, zwei Tage zur Chemo kamen, was natürlich auch mit dementsprechendem Aufwand verbunden war - pro Tag durchschnittlich vier Aufnahmen und Entlassungen, also ordentlich Patienten befragen (fast immer mit positiver Raucheranamnese, die ganz Harten gingen sogar noch mit dem Chemobaum im Schlepptau in den Hof zum Rauchen) und untersuchen, dazwischen noch Chemo anmelden. Und selbstverständlich Arztbriefe en masse schreiben oder diktieren (was oft nicht einfach ist bei zwei Assistenzärzten und einem PJler, aber nur zwei Computern). Gegen 1200 gehen die Assistenzärzte normalerweise Mittagessen und nehmen einen mit. Kurvenvisite geschieht entweder davor oder danach. Spät mittags (zwischen 1300 und 1400) kommt der Chef noch einmal vorbei und bespricht und visitiert die neuen Patienten. Danach wird noch erledigt, was über den Tag liegen geblieben ist und man kommt so zwischen 1500 und 1800, je nachdem wieviel los ist, heim. Nach Krankheitsbildern fragen oder diese selbst nachschauen ist bei der Arbeitsbelastung während der Arbeitszeit wirklich schwierig, auch wenn sich die Assistenzärte alle Mühe geben, einem so viel wie möglich zu erklären.
Regelmäßige Veranstaltungen:
Alle PJler in der Inneren haben Montags und Dienstags um 1600 Lehrveranstaltungen: Montags stellen immer zwei einen Fall von ihrer Station vor; Dienstags ist jeweils von wechselnden Ärzten ein Vortrag zu einem Krankheitsbild zu hören (fiel auch hin und wieder aus). Freitag vormittag ist Lehrvisite bei den Kardiologen (zwar freiwillig, aber sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen), Donnerstag früh um 9 bei den Kollegen von der Gastro Lehrvisite. Donnerstag um 1600 gibt es regelmäßig einen Herzechokurs - wer richtig schallen lernen will, sollte das auch nicht verpassen (ist auch freiwillig, wurde auch nur von dementsprechend wenig Leuten wahrgenommen).
Ich persönlich hatte das Glück, einen erfahrenen und netten Assistenten über mir zu haben, der selbst schon länger in der Pneumologie war und einem alles erklärte, wenn man nur fragte (und wenn man Zeit hatte - die war nämlich auf der 48 oft knapp). Während meiner Zeit rotierten die Ärzte, d.h. teilweise musste man als PJler den Neuen zeigen, wie der Hase überhaupt läuft. Zur Pflege hatte ich einen sehr guten Draht, die sind ein sehr eingespieltes und kompetentes Team.
Kleidung wird gestellt. Essenszuschuss von 4 €/d (viel zu wenig, wenn man sich neben dem billigsten Mittagsmenü noch einen Kaffee kauft ist man sofort drüber). Die Casinokarte gilt gleichzeitig als Parkkarte. Für das komplette Tertial Innere gibt es insgesamt 5 Studientage (können kumuliert genommen werden). Zum Ende des Tertials gibt es für jeden Studenten (auch externe) einen Büchergutschein im Wert von 150 € für einen lokalen Buchhandel.