Dieses Tertial war sicherlich das lehrreichste meines PJs. Man wird sofort in ein tolles Team integriert, läuft im OP die meiste Zeit mit einem Oberarzt mit, und man darf unter Aufsicht des Oberarztes sehr viel selbst machen. Neue Dinge wurden ausführlich und anschaulich erklärt. Man steht als PJler nach Möglichkeit nicht bei einem jungen unerfahrenen Assistenten im Saal, was verhindert, dass man als Student nur "dumm rum steht", weil der junge Kollege selbst noch "üben muss".
Auch auf der Intensivstation wird man schnell in den Alltag eingebunden, bekommt eigene feste Aufgaben, darf täglich Patienten untersuchen und Briefe schreiben. Zu Punktionen / Interventionen wird man großzügig dazu gerufen und kann so mit etwas Eigenengagement sehr viel lernen.
Man muss dazu sagen, dass ich mir zum Zeitpunkt meines Tertials bereits sicher war, dass ich in der Anästhesie bleiben möchte. Wer in dieser Abteilung motiviert und engagiert auftritt, kann enorm viel lernen und mitnehmen und wird es sicherlich nicht bereuen, sich nicht für einen Maximalversorger entschieden zu haben. Obwohl St.Josef mit seinen 300 Betten eher zu den kleinen Häusern zählt, ist das operative Spektrum dennoch sehr breit, und man kann viele Facetten der Anästhesie kennenlernen.
Auch auf der Intensivstation war im Regeldienst immer ein oberärztlicher Ansprechpartner da, der einem viel erklärt und sich auch im hektischen Betrieb mal Zeit nimmt. Wer mag, darf ab und an im NEF mit auf die Straße, um in Notfallmedizin und präklinische Versorgung reinzuschnuppern.