Im CBF wird das Innere-Tertial aufgeteilt in 2x 2 Monate. Man darf wählen, auf welchen beiden Stationen (inkl. Rettungsstelle) man gerne arbeiten würde. Ich habe den ersten teil des Tertials auf der Onkologie verbracht.
Dort hat es mir sehr gut gefallen.
Das Team war mir gegenüber sehr nett und aufgeschlossen und auch die Stimmung unter den Ärzten war sehr angenehm. Der OA Dr. Eucker ist in meinen Augen eine Autorität, er erklärt sehr gut und auch viel (vor allem auf Nachfrage), teilweise fragt er einen auch ab, was nicht immer angenehm ist, aber die Lerneffizienz verbessert. Auch die Stationsärzte freuen sich, wenn sie einem was beibringen können.
Die Situation des Pflegepersonals ist schwierig, weil die Pflege extrem unterbesetzt ist. Daraus entstanden zeitweilig Reibereien zwischen dem ärztlichen und dem pflegerischen Team. Wenn man dem Pflegepersonal freundlich und offen begegnet, wird man aber wirklich sehr herzlich behandelt!
Nach meiner Erfahrung wird man im CBF immer mal ins kalte Wasser geschmissen, im Nachhinein muss ich aber sagen, dass mir das viel gebracht hat. Man darf viel machen (Aszites-, Pleura-, Knochenmarkspunktionen, etc.) und das auch recht selbstständig.
Häufig lassen sich die anfallenden Arbeiten nicht innerhalb eines 8-Stunden-Tages erledigen, sodass die Ärzte recht viele Überstunden sammeln. Und auch ich war meistens länger da. Ich habe es aber nie als schlimm empfunden, weil man ein Teil des Teams war und die Stationsärzte für die Hilfe dankbar waren.
Es fallen sehr viele Blutentnahmen jeden Tag an und bei einigen Patienten gestalten sich diese schwierig. Daher war ich öfter mal zwei Stunden lang nur damit beschäftigt.
Der "Patientenumsatz" auf der Onko war sehr hoch, sodass fünf bis acht Aufnahmen pro Tag die Regel und nicht die Ausnahme waren. Als PJler ist man daher einen Großteil des Tages mit Aufnahmen beschäftigt. Das und die Zeit, die man in die Blutentnahmen investiert, führte sehr oft dazu, dass ich die Visite nicht mitmachen konnte. Das ist mein größter (und eigentlich einziger) Kritikpunkt, den ich auch geäußert habe. Das hat zumindest zu einer vorübergehenden, kleinen Verbesserung geführt. Ich glaube, das hätte man noch deutlicher äußern können und dann wären die Ärzte auch verstärkt darauf eingegangen.
Den Innere-Unterricht am CBF fand ich nicht gut. Jede Woche Dienstag stellt einer der PJler einen Patienten vor. I.d.R. erarbeitet man zusammen die Diagnose, einschließlich DD und stellt einen Plan an weiterer Diagnostik und Therapie auf. Begleitet wird der Kurs immer von einem OA der jeweiligen Fachdisziplin und die Qualität des Unterrichts hängt stark vom Vortrag und vom Dozenten ab. Leider erscheinen die Dozenten nicht immer (und auch die vortragenden PJler), sodass der Unterricht dann ausfällt oder ohne fachärztliche Begleitung stattfindet...
Essen kann man in der Mensa, die meisten Stationen gehen zusammen Mittag essen. Man muss allerdings den normalen Preis für die Gerichte bezahlen.
Fazit:
Man kann auf der Station 02B viel lernen, theoretisch wie praktisch und sowohl Ärzte als auch Pflegekräfte sind sehr nett. Wenn man sich ein bisschen für Onkologie interessiert, kann ich die Station für ein (halbes) Tertial sehr empfehlen!