Generell war es ganz nett in St. Georg, es ist ein großes Krankenhaus, wo man viel lernen kann. Besonders ist sicherlich die hohe Rate an infektiösen Krankheiten, Patienten mit IVDA und dementsprechend Hepatitiden, HIV usw., viele alkoholkranke Patienten, das fand ich sehr spannend! Wen das interessiert, ist in St. Georg richtig. Daher ist manchmal v.a. in der ZNA der Umgangston auch mal ein bisschen rauer. Die Ärzte (und auch der große Teil der Pflege) fand ich überdurchschnittlich nett und entspannt.
Man kann auf folgenden Stationen jeweils einen Monat verbringen:
- ZNA (da kommt jeder für 4 Wochen hin)
- C4, allgemein-internistische Normalstation
- CF1, Ãœberwachungs- / Aufnahmestation
- Hämato-Onkologie
- Kardiologie
Los geht es generell um 8 Uhr mit Blutentnahmen und Zugängen legen, Schluss ist meistens spätestens um 16 Uhr nach dem Unterricht bzw. öfters auch mal früher, wenn nichts zu tun ist. Zum Essen kommt man eigentlich immer. Es gibt 1 Euro Rabatt in der Cafeteria. Wir haben uns mit einem Brief an die Klinikleitung gewandt und freies Mittagessen gefordert. Als Antwort kam, dass sie es diskutieren. Ich rate allen nachfolgenden PJlern, auch so einen gemeinschaftlichen Brief zu schreiben, steter Tropfen höhlt den Stein... Das Essen ist übrigens nicht besonders gut.
Nervig war, dass wir teilweise sehr viele PJler auf einer Station waren, dann muss man sich absprechen, dass einzelne dann jeweils einen Tag in die Endo gehen oder so.
C4: Hier habe ich die ersten zwei Monate verbracht. Diabetes, Endokrinologie, Pneumonien, Gastroenterologie. Das Ärzte-Team ist sehr nett und man kann sich immer an sie wenden, wenn man Fragen hat, bei der Endoskopie zuschauen möchte oder eine interessante Prozedur mitmachen möchte (art. BGA, Aszitespunktion usw.). 2x/Woche ist Oberarzt-Visite, einmal die Woche kommt der Chef (wenn er kommt, was selten ist). Nach der Visite kann man helfen Briefe schreiben, in der Diagnostik zuschauen usw. Manchmal gab es auch nichts zu tun, dann kann sich zusammensetzen und was durchsprechen. Wenn die Ärzte euch eine Weile kennen, sprecht sie an, ob ihr einige Patient selbst übernehmen könnt und komplett betreut, dann lernt man am meisten.
ZNA: Hier rotiert jeder einen Monat hin, hier gibt es auch die meiste Action und die Zeit vergeht am schnellsten. Man kann hier die komplette Prozedur mit Anamnese, körperl. Untersuchung, EKG und Braunüle legen machen und dann den Ärzten berichten und diskutieren, was man als nächstes macht. Bis 10 Uhr ist meist nicht so viel los, dann ist meistens viel Durchlauf. Dadurch macht man viel, aber der Patientenkontakt ist meistens dabei sehr sporadisch.
CF1: Die Aufnahmestation mit einigen Monitorbetten. Nette Pflege, jede Woche wechselnde Ärzte. Es ist jeden Tag Oberarztvisite mit Dr. Ohlhoff, ein sehr entspannter Doc, den man jederzeit mit Fragen löchern kann und der gerne erklärt. Von der medizinischen Seite her ist es sehr spannend. Hier schreibt man viele Briefe, kann auf Nachfrage aber auch eigene Patienten übernehmen.
Generell würde ich jedem raten, wenn es nichts zu tun gibt, in der Endoskopie und Sonographie vorbeizuschauen, das Team dort ist sehr nett und erklärt gerne.
Insgesamt würde ich mein Tertial hier mit durchschnittlich bis gut bewerten.
Bewerbung
Zuteilung über die Uni, ansonsten bei Daniel Scott melden.