Während meines Innere-Tertials war ich 5 Wochen auf der akutgeriatrischen Station P5, 6 Wochen auf der onkologischen Station P9 bzw. P4 und 5 Wochen in der zentralen Notaufnahme. In der Akutgeriatrie konnte ich v.a. Patienten aufnehmen, untersuchen und mitvisitieren. Die Oberärzte der Station sind richtig fit was die pharmakologischen Eigenheiten bei geriatrischen Patienten anbelangt, so dass ich in der Hinsicht viel lernen konnte. Blutentnahmen und das Legen von Braunülen macht in der Regel die Pflege, nur wenn sie es nicht schaffen, dürfen wir PJler ran. Natürlich lässt sie sich aber auch immer gerne unterstützen wenn man üben möchte. Allerdings hatte ich nach 4 Wochen das Gefühl, dass nicht richtig was neues dazu kam, so dass ich die Zeit dort um eine knappe Woche verkürzte und dafür mehr Zeit in der Notaufnahme verbrachte.
Die 4 Wochen in der ZNA sind super sofern man an die richtigen Assistenten gerät. Bei manchen kann man sich fast komplett eigenständig um Patienten kümmern und das Procedere direkt mit einem der Oberärzte absprechen, bei anderen wird einem die Untersuchung komplett aus der Hand genommen. D.h. im guten Falle kann man selbst sonografieren, selbst untersuchen und diagnostizieren. Röntgenanmeldungen und Brief diktieren gehört dann auch zu den Aufgaben bei den eigenen Patienten. Auch wenn es eine interdisziplinäre Notaufnahme ist, kümmert man sich in der Regel nur um internistische Patienten, da auch chirurgische und neurologische Assistenzärzte da sind. Es wird ausserdem von einem erwartet, dass man ein Wochenende Dienst macht (natürlich mit darauffolgender Kompensation) und einen Patientenfall aufbereitet.
In der Hämonko steht natürlich die chemotherapeutische Behandlung im Vordergrund. In diesem Zusammenhang lernt man einiges über Chemotherapeutika, Begleitmedikation und Palliativversorgung. So habe ich Patienten relativ eigenständig betreut, die in einer hochpalliativen Situation aufgenommen wurden und schliesslich auch auf Station verstarben. Aber auch invasiv kann man einiges machen: Je nach Erfordernissen kann man Pleura, Aszites und Knochenmark punktieren sowie bei der Anlage von ZVKs helfen. Auch hier wurden Blutentnahmen v.a. von der Pflege gemacht. Nur wenn viele Patienten auf einmal aufgenommen wurden, wurde man gebeten Braunülen zu legen und Blut aus Braunüle oder Portkatheter zu entnehmen. Im Onkosono konnte man auch jederzeit dabei sein und auch selbst schallen.
Besonders erwähnenswert ist der Sono-Kurs mit dem Oberarzt Dominic Brookman aus der Gastro. Er nahm sich die Zeit uns in Kleingruppen von 3 bzw. 4 Innere-PJlern strukturiert die Abdomensonografie plus Schilddrüse beizubringen. Da noch Zeit war haben wir auch noch am Ende des Kurses Patienten organisiert, um auch pathologische Befunde zu sehen. Darüber hinaus gab es mit der Gastro-Lehrvisite bei OA Dr. Mühlenberg und Kardio-Lehrvisite bei Chefarzt Dr. Sick jede Woche interessante Fälle welche wir am Patientenbett besprachen und auch untersuchen konnten. Ebenso gab es eine Nephro-Lehrvisite und einen Dialysekurs bei der leitenden Nephrologin PD Dr. Hoffmann und eine Frühfortbildung mit wechselnden Dozenten. Das Röntgen Survival Kit startete leider erst in einem neuen Zyklus in unseren letzten zwei Wochen.