PJ-Tertial Psychiatrie in Klinik Beverin (7/2015 bis 8/2015)
Station(en)
Akutpsychiatrie (Murmenda)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Ich habe diesen Sommer eine wunderbare Famulatur in der Klinik Beverin (Cazis) verbracht, die ich jedem, der sich für Psychiatrie interessiert, wärmstens empfehlen kann.
Schon bei meiner Ankunft wurde ich an der Rezeption mit einem freundlichen "Grüezi" begrüßt und erwartet. Schlüssel, Mitarbeiterkarte und erste Infozettel lagen schon bereit. Dass man bereits als Famulant wie ein fester Mitarbeiter behandelt wird und alle Bescheid wissen, dass man kommt, hatte ich so in Deutschland bisher noch nicht erlebt. Schon im Vorfeld lief die Kommunikation mit der PDGR sehr einfach, meine Emails wurden schnell beantwortet und ein Zimmer für mich reserviert.
Und bei Ankunft ging es mit Einführungstag und guter Betreuung mit der super Organisation auch so weiter.
Eingesetzt war ich auf der akutpsychiatrischen Station Murmenda, die ich sehr empfehlen kann, einerseits weil man hier verschiedene psychiatrische Krankheitsbilder kennenlernt (von Depression über Schizophrenie bis Borderline-Störung) und andererseits weil das Team der Murmenda super ist. Während ich hier war, war die Assistenzarztstelle gerade unbesetzt und so konnte ich große Teile hiervon selbstständig übernehmen, natürlich immer in Rücksprache mit meinem Oberarzt, den ich auch sehr empfehlen kann.
Mein Arbeitstag begann morgens um 07:45 Uhr mit dem Morgenrapport, wo sich alle Ärzte treffen und die neuen Aufnahmen des letzten Tages kurz vorgestellt werden. Anschließend ging es auf Station mit dem Rapport der Pflege weiter, an den sich dann, je nach Tag, Patientengespräche, Aufnahmen, körperliche Untersuchungen, Telefonate mit betreuenden Ärzten und Berichte anschlossen. Die Visite findet hier einmal wöchentlich statt und war für mich interessant um auch mehr über die anderen Patienten zu erfahren. Die Patienten sind auf Mumenda nämlich nach Bezugspersonensystem jeweils bestimmtem Pflegepersonal und einer PsychologIn/Arzt/Ärztin zugeordnet, die dann die Betreuung, Gespräche und Berichte übernimmt. Gleich am ersten Tag bekam ich auch einen Patienten zugeordnet, den ich dann 4 Wochen lang betreute und von Aufnahme bis Entlassung involviert war. Da ich viele eigenständige Aufgaben hatte, waren meine Tage meist gut gefüllt, was ich aber als angenehm empfand. Ich hatte mich bewusst hier beworben, um viel selbstständig zu tun und kennen zu lernen und weil ich keine Lust auf reines Praktikanten-zuschauen, -mitlaufen und rumsitzen hatte.
Arbeitsende hatte ich sobald meine Aufgaben erledigt waren, meistens so gegen 17:00 Uhr, was auf meiner MItarbeiterkarte erfasst wurde und ich bei Ãœberstunden auch wieder abbauen konnte.
Anschließend habe ich teilweise noch etwas mit den anderen Praktikanten unternommen (See, Freibad, Chur) oder war joggen oder spazieren. Landschaftlich ist Graubünden wirklich sehr schön, wenn man gern in der Natur ist und Berge und Seen liebt. Cazis ist ein sehr kleines Dorf, aber in einer halben Stunde ist man mit dem Zug in Chur, wo man alles findet.
Wenn ihr also motiviert und an Psychiatrie interessiert seid, könnt ihr in der Klinik Beverin viel mitnehmen und Euch wunderbar ausprobieren und in Eurer Freizeit eine tolle Zeit in wunderschöner Umgebung verbringen. Mir hat die große Eigenverantwortung und Selbstständigkeit sehr gut gefallen und weitergeholfen und wer weiß, ob ich nicht irgendwann zum PJ wiederkomme.
Eine schöne und lehrreiche Zeit für alle zukünftigen Unterassistenten!
Bei Fragen könnt ihr mir gern eine Email an leahermann@posteo.de senden und Euch hier über die PDGR informieren: http://www.pdgr.ch/Ausbildung.1364.0.html