Das Radiologie-Tertial an der Uni setzt sich aus 8 Wochen in der Diagnostik, 4 Wochen in der Strahlentherapie und 4 Wochen in der Nuklearmedizin zusammen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich Radiologie als Wahlfach gewählt habe, da ich noch keine genaue Vorstellung von meiner späteren Berufswahl hatte und dachte, dass dieses Fach für alle späteren Tätigkeiten einmal nützlich sein könnte. Nach diesem Tertial bin ich absolut begeistert von Radiologie!
In der Diagnostik durchläuft man innerhalb von zwei Monaten sämtliche Stationen und lernt alle Modalitäten der bildgebenden Diagnostik (Sono, Röntgen, MRT, CT, Kinderradiologie, Mammographie) sowie interventionelle Verfahren (Angiographie, Neuroradiologie) kennen. Vor allem in der Sono habe ich sehr viel selbstständig schallen und lernen können. Das gesamte Team ist durchweg sehr nett und angenehm, die Assistenten erklären einem sehr viel! Ich konnte viele MRT-/CT-/Röntgen-Untersuchungen selbst befunden und die Befunde anschließend mit dem Assistenzarzt bzw. Oberarzt besprechen und korrigieren. Durch das selbstständige Befunden hat man einen großen Lerneffekt!
Man rotiert jede Woche von einer Station zur nächsten, was am Anfang etwas stört, da man jede Woche mit einem neuen Assistenten zusammenarbeitet (da man nach 2-3 Wochen aber fast alle Kollegen kennt, ist das dann kein Problem mehr).
Als PJler soll man freitags in der Frühbesprechung in einer kurzen Präsentation einen besonderen Fall vorstellen, den man während des Tertials gesehen hat. Von den Radiologen und Nuklearmedizinern findet jede Woche jeweils einmal ein hochwertiger PJ-Unterricht statt (theoretisch sollte es auch einen Unterricht der Strahlentherapie geben, der ist jedoch fast immer ausgefallen).
Nach 8 Wochen wechselt man für 4 Wochen in die Strahlentherapie, ein wenig spektakuläres Fachgebiet. Insgesamt ist es gut, einen Einblick in die Vorgänge (Brachytherapie, Teletherapie, Konturierung, Planung, Station) zu bekommen, aber das Fach könnte man auch locker auf 1-2 Wochen zusammenkürzen. Die Station dort gleicht leider eher einem Hospiz.
Die 4 Wochen in der Nuklearmedizin sind dagegen sehr spannend, lehr- und abwechslungsreich gewesen. Ich habe viel über Radioaktivität und Strahlenschutz gelernt und durfte viele radioaktive Stoffe selbst applizieren. In der Schilddrüsenambulanz kann man nach kurzer Zeit sehr selbstständig Patienten betreuen und unter Aufsicht auch SD-Punktionen vornehmen.
Insgesamt bin ich sehr positiv überrascht und absolut begeistert von diesem Tertial, es war das beste während meines PJ. Ich bin sehr froh, diese Wahl getroffen zu haben!
In der Strahlentherapie/Nuklearmedizin kann man oft früher nach Hause gehen, wenn man möchte. In der Diagnostik bin ich häufig auch bis nach 17 Uhr geblieben, wenn es spannende Notfälle in der Sono oder im Schockraum gab. Grundsätzlich hat aber auch dort niemand etwas dagegen, wenn man um 14 Uhr Feierabend machen will :)
Fazit: Wenn man Lust auf Radiologie hat und sich für das Fach begeistern kann, dann kann man während des Tertials sehr viel lernen.
Aus meiner Erfahrung absolut zu empfehlen! Note 1!