Hatte (mit entsprechender Vorlaufzeit) ein Spezialabkommen mit der Klinik getroffen und je eine Hälfte des Tertials auf der Intensivstation und in der Notaufnahme geleistet.
Intensiv:
Moderne 12 Betten Intensiv, wie sich das für einen Maximalversorger gehört. Das Personal, ärztlich, wie pflegerisch sehr nett und interessiert einem was beizubringen. Ich konnte als einziger PJ immer frei wählen, ob ich früh, spät, oder nacht arbeiten wollte. In der Regel sucht man sich zu Schichtbeginn einen (oder auch 2) Pat. aus, den man die Schicht über betreuen möchte, untersucht diesen, sichtet die Befunde und die Kurve, überlegt sich das weitere Vorgehen und stellt das alles dann bei Visite vor. Die Visite ist sehr locker von der Atmosphäre her, jeder kann sich einbringen, man wird aber auch mal ein wenig ausgefragt. Anschließend schreibt man seine Anweisungen, meldet Untersuchungen an, hält den Arztbrief auf dem Laufenden (wichtig bei Intensivpatienten) und übergibt seine(n) Pat. dann an die nachfolgende Schicht. Zwischendurch bekommt man immer wieder sehr gutes Teaching, nimmt Blutgase ab und erledigt so dies und das. Bei den häufigen Akut-Zugängen kann man nach kurzer Zeit auch mithelfen, oder auch mal am Kopf stehen und intubieren, Narkose machen etc.
auch sonst darf man eigentl. alles, was so an praktischen Dingen anfällt machen (Arterien, ZVKs, Shaldons legen, Pleura und Aszites punktieren, etc.) Der Anteil an Fachärzten ist recht hoch, dadurch hat man immer erfahrene Kollegen, von denen man lernen kann und die einen auch was machen lassen. Der OA ist auch wahnsinnig nett und darauf bedacht, dass man so viel wie möglich lernt.
Notaufnahme:
Die Zentrale Notaufnahme unterteilt sich in einen chirurgischen und einen internistischen Teil. Als PJ der Inneren war ich hier dementsprechend nur auf der internistischen Seite tätig. Neben der eigentlichen Notaufnahme gibt es noch eine Notaufnahme-Station mit 10 (Monitor-)Betten, die ebenfalls ärztlich durch das ZNA-Personal mitbetreut wird. Zudem ist im Tagdienst immer ein Neurologe fest in der ZNA. Da während meiner Zeit in der ZNA Semesterferien waren, gab es auch immer Famulanten. Wir mussten uns dann halt ein wenig absprechen, wer wann früh und wer Spätdienst machte, um uns nicht permanent auf den Füssen rumzutrampeln. Das Personal war auch hier sehr nett, wenn auch aufgrund der hohen Arbeitsbelastung, die Zeiten zum strukturierten Teaching eher kurz ausfielen. Man wird sofort eingebunden, übernimmt Patienten vom Rettungsdienst, untersucht diese, meldet weiterführende Untersuchungen an, bespricht die Befunde mit dem Arzt und kann nach kurzer Einarbeitung seine Patienten weitestgehend eigenständig behandeln.
Allgemein:
Die Betreuung durch die PJ-Beauftragte war klasse. Fortbildungen fanden, wenn angekündigt, auch statt. Allerdings fällt ein Großteil des Fortbildungsprogramms im Moment aufgrund Personalmangel derzeit ersatzlos aus.
Bewerbung
Intensiv und ZNA sind recht beliebt. Falls man ausschließl. hier sein Tertial ableisten möchte und keine Lust auf Normalstation hat, sollte man das 1-2 Jahre im Voraus klar machen