Meine Tertial im GZO Spital Wetzikon war wirklich gut und ich habe enorm viel gelernt.
Organisatorisches:
Zu den organisatorischen Kniffeligkeiten findet ihr bei einer Bewertung der Inneren (09/15) ausführliche Informationen. Hier kommen noch zwei kleine Ergänzungen.
1.) 90 Tage sind die Grenzen für eine Meldepflich bei der Gemeinde, welche euch nochmal 80 Fr. kostet. Ein Vorteil wenn man sich gemeldet hat ist, dass man relativ problemlos ein Konto eröffnen kann. Ich bin dazu einfach zur UBS gegangen und habe ein Studentenkonto (Campus) eröffnet. Das lief wirklich problemlos und es war auch gebührenfrei.
2.) Für die Dienstplanung ist es hilfreich, wenn ihr eure Urlaubs- bzw. Wochenendwünsche schon im Vorhinein formlos per Mail ankündigt.
Klinikalltag:
Der Frühdienst beginnt 7.30Uhr mit dem Morgenrapport, wo alle Aufnahmen des letzten Tages aufgelistet und sich entsprechende Röntgenbilder angeschaut werden. Danach gehen alle zusammen noch einen Kaffee trinken bevor es auf der Notaufnahme, der Station bzw. im OP losgeht. Meist kommt man dazu eine Mittagspause zu machen. Dazu kann man sich entweder im Personalrestaurant für ca. 10 Fr. ein recht leckeres Essen kaufen oder mitgebrachtes Essen in einer Mikrowelle erwärmen. 15.30Uhr ist zunächst der Röntgenrapport und anschliessend noch eine kurze Besprechung. Wenn man nicht mehr im OP eingeteilt ist, auf dem Notfall nichts zu tun hat oder gar Pickett (Bereitschaftsdienst) hat, kann man dannach nach Hause gehen. Im Spätdienst beginnt man 15Uhr, hat irgendwann theoretisch 30 min Pause und endet regulär 23.00Uh. Allerdings ist es sehr davon abhängig wie viel auf dem Notfall zu tun ist, ob man frühzeitig bzw. pünktlich oder später nach Hause kommt. Am wochenende startet man 8.15 Uhr mit dem Morgenrapport. Anschliessend ist man entweder im OP, hilft auf dem Notfall oder bei der Vesite. Wenn nichts zu tun ist, kann man gleich wieder nach Hause gehen und wird einfach wieder angerufen, wenn es etwas zu tun gibt.
Wenn man auf der Station eingeteilt ist, kann man in Absprache mit seinem Assistenten ein eigenes Zimmer betreuen, d.h. inklusive Vesite und Austrittsbrief. Meist ist man dann noch zu diversen Operationen eingeteilt. Leider haben die Unterassistenten zusätzlich die Aufgabe, die elektiven Patienten für den nächsten Tag im System aufzunehmen. Das bedeutet, dass man anhand der Akten die Diagnose, Nebendiagnosen usw. in den PC einträgt und erste Verordnungen macht. Im OP darf man jederzeit Fragen stellen und je nach Operateur mal mehr, mal weniger mitmachen. Mir persönlich hat es auf der Notaufnahme am besten gefallen und ich habe dort wohl auch am meisten gelernt. Ich durfte Patienten in Rücksprache mit dem Assistenten oder dem Oberarzt komplett selbstständig betreuen. Ausserdem darf man auch häufig Wundversorgungen selbst durchführen. Leider wurde vor kurzem ein neues System eingeführt, bei dem der Oberarzt in der Zeit von 10-18Uhr die Triage inklusive erster Verordnungen durchführt. Da ich nur die erste Woche selbst erlebt habe und es dabei noch einige organisatorische Unstimmigkeiten gab, weiß ich nicht, wie viel man dann als Unterassistent noch allein machen kann.
Das Team ist super nett. Sowohl die Oberärzte als auch die Assistenten versuchen viel zu erklären. Auch das Klima untereinander ist sehr angenehm entspannt und meist nicht so hirarchisch, wie man es vielleicht sonst kennt.
Es gibt theoretisch auch Fortbildungen für die Unterassistenten, jedoch ist oft die Koordination durch Dienste und OPs erschwert. Wenn jedoch eine stattfindet, ist sie recht hilfreich. Im Rahmen des Morgenrapports finden interdisziplinäre Fortbildungen und ein Journalclub statt. Manchmal gibt es auch nachmittags noch eine Fortbildung durch einen Oberarzt.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen und wünsche euch ein super PJ egal wo es euch hinverschlägt!
Bewerbung
Unkompliziert per Mail 1,5 Jahre im Vorraus, jedoch lohnt es sich auch später nochmal nachzufragen.