Fuß-, Schulter-, Hüft-, Knie- und Wirbelsäulenchirurgie
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Vorab:
Ich hatte eine super Zeit hier und würde es immer wieder machen!!
Der Start:
Am ersten Tag wurde ich herzlich von dem Leiter für Fuß-Chirurgie (Dr. G. Flückiger) begrüßt, welcher mir den allgemeinen Ablauf erklärte und das Krankenhaus zeigte. Dann erhielt ich einen Schlüssel, ein eigenes Telefon und eine Essenskarte mit 250 Fr. (diese kann man sich monatlich aufladen lassen). Gleich zu Anfang wurde mir gesagt, dass sich alle untereinander duzen, dies galt auch für die jeweiligen Chefärzte…
Ablauf:
Ich war vier Monate an der Sonnenhof Klinik und habe es nicht bereut, mein ganzes Tertial dort zu absolvieren. Man muss nur wissen, dass es sich hier um eine Klinik handelt, die auf Orthopädie spezialisiert ist. Man wird also mehr oder weniger NUR Orthopädie (und nicht Allg.Chirurgie oder Viszeralchirurgie) machen. Bescheinigt wird das Ganze aber als (Pflichtfach) „Chirurgie“. (Alternativ kann man sich das Tertial aber auch als Wahlfach „Orthopädie“ bescheinigen lassen.)
Vom Ablauf ist es so, dass man als Student in ein Team eingeteilt ist (die Einteilung kann man untereinander selber vornehmen). Als Teams gibt es 5: Fuß-, Schulter-, Hüft-, Knie- und Wirbelsäulenchirurgie. Da ich vier Monate da war, hat es sich angeboten, 2-4 Wochen in einem Team zu bleiben und dann in das nächste Team zu wechseln. Die Zeit hat auch gut gereicht, um das Wichtigste aus den verschiedenen Gebieten mitzunehmen.
Unter der Woche gibt es dann in den jeweiligen Teams 2-3 OP-Tage und 2-3 Tage, wo man in der Sprechstunde ist. In der Sprechstunde hat man dann die Möglichkeit eigene Patienten zu anamnestizieren, klinisch zu untersuchen, Röntgenbilder/MRT Bilder auszuwerten und dann anschließend den Brief zu schreiben/ zu diktieren. Alles wird mit dem Chef besprochen.
Mittagessen:
Das Essen im Sonnenhof ist wirklich ein Traum. Das Restaurant hat jeden Tag ein anderes Menü und immer von sehr guter Qualität. Ich habe noch nirgendwo (im Krankenhaus) besser gegessen.
OP:
Im OP ist man häufig als zweiter oder erster Assistent eingeteilt. Zunähen darf man eigentlich immer. Wenn man hier ein paar Monate ist, kann man gut nähen ;-)
Unterricht:
Seminare gibt es vor allem wenn Berner Block-Studenten da sind. Dies ist in der Regel jeden zweiten Monat der Fall und dann sind täglich Seminare mit den jeweiligen Ober-/Chefärzten. Individuelles teaching findet sonst vor allem durch die Chefs in der Sprechstunde statt.
Gehalt:
Gehalt gibt es um die 950 Fr., davon werden 400 Fr. für ein Zimmer im Personalwohnheim (falls nötig) und 70 Fr. für Steuer und Versicherung abgezogen. Übrig bleiben dann pro Monat circa 480 Fr./Monat. 100 Fr. für die Zimmermiete bekommt man am Ende wieder zurück. Wenn man einigermaßen sparsam lebt, kommt man mit dem Gehalt ganz gut hin. Außerdem muss man bedenken, dass man ja auch pro Monat 250 Fr. Essensgeld bekommt. Das reicht in der Regel locker aus.
Personalwohnheim:
Nur eine Minute fußläufig vom Spital entfernt!! Die Zimmer sind recht einfach, aber zweckmäßig. Es gibt eine Gemeinschaftsküche und zwei WC/Duschen pro Etage. (Im Obergeschoss gibt es noch größere Wohnungen für 2 Personen. Die kosten dann 700 Fr. / Monat.)
Ich war mit dem Wohnen im Wohnheim zufrieden, allzu große Ansprüche sollte man aber nicht haben. Es ist auf jeden Fall eine sehr günstige Möglichkeit in Bern unter zukommen.
Bern & Umgebung:
Bern ist eine sehr schöne, aber auch kleine Stadt. Da ich im Sommer da war, konnten wir häufig in der Aare schwimmen gehen. Das ist jedes mal wirklich ein kleines Highlight. Am WE kann man dann gut in die Berge zum Wandern, andere Städte besuchen, oder in Bergseen baden gehen. Hier bietet die Schweiz viele Möglichkeiten. Wer gerne viel feiert, ist vielleicht besser in Zürich aufgehoben.
Nice to know:
- Wenn man sich für die Orthopädie im Sonnenhof entscheidet, muss man keine Dienste am Wochenende oder Nachtdienst übernehmen. Man hat regelmäßige Arbeitszeiten von Montag bis Freitag 7:20 Uhr bis ca. 17/18.00Uhr. Wer gerne möchte, kann aber auch Dienste übernehmen, diese werden mit 30 Fr. pro Dienst vergütet.
- Wer gar kein Interesse an Orthopädie hat, ist im Sonnenhof (Chirurgie/ Orthopädie) wahrscheinlich nicht richtig aufgehoben. Wer allerdings gerne orthopädisch (mit)operiert, Gelenke untersucht und Röntgen/MRT-Bilder befundet, ist hier wahrscheinlich goldrichtig ;-)
- Das Arbeitsklima und die Stimmung in der gesamten Klinik ist sehr gut!! Durch die sehr flache Hierarchie, fällt es häufig einfacher (auch mal doofe Fragen) zu stellen. Ich habe dadurch sehr viel gelernt.
- Für die Fortbewegung würde ich mir auf jedenfall ein Fahrrad von zu Hause mitnehmen (zumindest wenn ihr in den warmen Monaten da seid). Andere PJler haben versucht hier günstig ein Fahrrad zu kaufen, dies hat dann aber oft nicht geklappt. Also lieber direkt eins mitnehmen.
Bewerbung
Die Bewerbung schickt ihr am besten an Frau Doris Berger (die Sekretärin des PJ-Beauftragtes Dr. Fückiger).