PJ-Tertial Innere in Cape Coast Teaching Hospital (9/2014 bis 12/2014)
Station(en)
male und female ward, opd, special clinics (diabetes, hiv, asthma, sickle cell)
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Insgesamt hat mir die Zeit in Ghana total gut gefallen. Allerdings habe ich in der Inneren im Haus nicht viel gelernt, weil es nicht viele Patienten gab und die, die kamen, oft erst im Endstadium ihrer Erkrankung kamen. Da war dann nicht mehr viel zu machen, zumal viele die Behandlung nicht bezahlen konnten. Es gibt ein Röntgengerät im Krankenhaus und ein Sonogerät. Das CT war kaputt, als ich da war, aber es gibt ein neues Radiologiegebäude, in dem dann wohl auch ein MRT sein soll. Wenn sich die Patienten das MRT leisten können.. Man sieht auf jeden Fall viele Krankheitsbilder, die man hier nicht sehen wird wie üble Meningitiden (auch tuberkulöse), schwere Malariafälle oder auch Tetanus. Was man auf jeden Fall gut lernt, ist die körperliche Untersuchung, wenn man es möchte. Es gibt auch regelmäßig Pathologien an Lunge oder Herz zum Auskultieren. Leider werden die Patienten aber oft aufgrund der gegebenen Möglichkeiten nicht adäquat behandelt, und als ich da war, sind um die 30% der Patienten verstorben, teilweise, weil der Sauerstoff gerade leer war oä. Die Kommunikation im opd war teilweise sehr schwer, weil dort viele Patienten waren, die kein Englisch konnten. Auf der Station habe ich dann Patienten zugewiesen bekommen, die Englisch sprachen.
Einmal pro Woche gibt es eine Frühbesprechung, in der verschiedene Fälle diskutiert wurden. Hier konnte man echt viel lernen, zumal die Specialists dort eine echt gute Lehre gemacht haben. Ansonsten gibt es jeden Tag eine Visite, bei der man mitgeht und die auch komplett auf Englisch gehalten wird. Dort wird auch immer ausführlich über jeden Patienten diskutiert.
Es war auch teilweise echt interessant zu sehen, wozu der Körper in der Lage ist. Dass man mit einem Hb von 2 ohne EKs überlebt und sich der Zustand bei einer Meningitis auch ohne Antibiotika verbessern kann (auch wenn die meisten Patienten daran sterben).
Die letzten 2 Monate war ich viel in der Gyn, weil ich nicht das Gefühl hatte, in der Inneren so viel zu lernen. Das war kein Problem, dort habe ich wahnsinnig interessante Krankheitsbilder und Massen an Geburten gesehen und wirklich viel gelernt. Hier empfiehlt es sich, eigene Scrubs mitzunehmen, damit hat man es sehr viel einfacher. Auch hier lernt man die körperliche Untersuchung mit zb Leopold Handgriffen gut, aber es gibt auch nur ein CTG, das nur in Ausnahmefällen benutzt wird. Dafür gibt es den Sonicator zum Abhören der Herztöne und auch Pinard Rohre.
Bewerbung
Ganz entspannt 3 Monate vorher. Ihr müsst unbedingt in der ersten Woche zu Frau Amponsah, der Studiendekanin gehen!!!! Der Betreuer von unserer Organisation meinte, er kenne sie und wir sollten die Unterschrift ganz entspannt angehen. Das fand sie gar nicht witzig und hat uns nach langen Diskussionen den Zettel nur unterschrieben, weil wir die allerersten PJler da waren. Wir sollen an die zukünftigen PJler weitergeben, dass man in der ersten Woche zu ihr gehen soll, damit sie weiß, wer man ist.